Kind ja oder nein? 15 Tipps für deine Entscheidung ohne Reue

Kind ja oder nein

Kind ja oder nein? Willst du Mutter oder Vater werden? Oder lieber nicht?

Schwankst du andauernd zwischen zwei Positionen hin und her?

Am einen Tag klingt es toll, Vater oder Mutter zu sein. Es fühlt sich gut an und du kannst dir richtig gut vorstellen, ein Kind zu bekommen.

Aber am nächsten Tag kann es wieder ganz anders sein. Da ist die Vorstellung, kein Kind zu bekommen, viel attraktiver.

Und so geht es hin und her mit der Frage: Kind ja oder nein?

Vielleicht auch schon echt lange.

Und langsam wird es womöglich eng. Du solltest dich langsam entscheiden.

Oder du willst dich jetzt einfach entscheiden, weil dich dieses Hin und Her nervt.

Kind ja oder nein? – Eine Entscheidung, die zu dir passt

Wie wäre es, wenn du genau wüsstest:

Das ist meine Entscheidung.

Ich bin fest davon überzeugt, dass sie zu mir und meiner Persönlichkeit passt.

Ich stehe hinter dieser Entscheidung und ich werde sie ganz sicher nicht bereuen.

Mit diesen 15 Tipps findest du genau das heraus.

Bevor du mit den Tipps startest, noch ein kleiner Hinweis vorweg.

Versuche, jetzt in diesem Moment eine Entscheidung zu treffen. Nur für diesen Moment.

Kind ja? oder nein? Wünschst du dir ein Kind? Oder möchtest du lieber weiter ohne Kind leben?

Notier dir deine Antwort. Es kann interessant sein, ob und wie sich diese spontane Entscheidung verändert, wenn du die Tipps durchgelesen hast.

Und dann lies die Tipps.

Lies vielleicht alles einmal durch. Notier dir, wenn dir etwas Interessantes und Wichtiges einfällt.

Achte dabei auf deine Gefühle und deine Gedanken. Denn bei wichtigen Lebensentscheidungen sind Bauch und Kopf gemeinsam die besten Ratgeber.

Bist du bereit? Dann geht es jetzt los.

Tipp 1: Vermeide den falschen Ratgeber: die Angst 

Bei der Frage: Kind ja oder nein? sitzt ein Ratgeber bei den meisten Menschen in der ersten Reihe: die Angst.

  • Angst, dem Elternsein nicht gewachsen zu sein
  • Angst, finanziell nicht gut genug dazustehen, um einem Kind eine gute Zukunft bereiten zu können
  • Angst, ohne Kinder im Alter allein dazustehen
  • Angst vor der Schwangerschaft und Geburt
  • Angst, dass ein Kind behindert sein könnte
  • Angst, dass man, ohne ein Kind zu bekommen, eine ganz wichtige Erfahrung versäumen könnte
  • Angst, von den Freunden schief angeguckt zu werden, weil man kein Kind bekommt
  • Angst, von Freunden schief angesehen zu werden, weil man unbedingt Kinder möchte
  • Angst vor Kindergeburtstagen und Elternsprechtagen
  • Angst vor der Stille in der Wohnung, wenn man sich mit seinem Partner vielleicht irgendwann nicht mehr so viel zu sagen haben wird

Diese Liste lässt sich so ziemlich unendlich fortsetzen. Denn die meisten Menschen haben Ängste. Manche mehr, manche weniger. Und eine Entscheidung wie: Kind ja oder nein? ruft unsere Ängste ganz besonders hervor,

  • weil sie für immer gültig ist
  • weil sie das ganze Leben beeinflusst
  • weil man sie nicht einfach ausprobieren kann
  • weil sie unsere Partnerschaft, unsere Freundschaften, unser Berufsleben, die Gesundheit, eben alle Bereiche des Lebens beeinflussen wird

Deswegen können die Ängste bei dieser Entscheidung unwahrscheinlich stark sein.

Viele dieser Ängste haben ja auch eine gewisse Berechtigung. Deswegen sollte man sie ernst nehmen. Wichtig ist, sie aber nicht zur Maßgabe für seine Entscheidung zu machen. Denn Ängste sind ein schlechter Ratgeber.

Warum?

Weil Ängste dazu führen, dass man sich nicht frei für etwas entscheiden kann. Sondern weil sie uns dazu bringen, eine Vermeidungsentscheidung zu treffen. Wenn Angst der Motivator für eine Entscheidung ist, laufen wir vor etwas weg. Wir wollen ein Risiko nicht eingehen, uns einer Situation nicht stellen. Aber wir entscheiden uns nicht für etwas. Vermeidungsentscheidungen machen uns nicht glücklich.

Entscheidungen für etwas sind aber besser, weil wir dann wissen, was wir wollen, was wir uns wünschen. Und das ist es ja, was uns zufrieden macht und zu einem erfüllten Leben führt.

Deswegen lohnt es sich, sich seinen Ängsten zu stellen und sie sich einmal genauer anzuschauen.

Dafür habe ich die Luftballon-Technik entwickelt. Falls bei deiner Entscheidung deine Ängste sehr stark sind, bearbeite sie mit der Luftballon-Technik. So wirst du freier für eine selbstbestimmte Entscheidung.

Sich der Angst stellen – wie geht das?

Bearbeite deine Ängste mit der Luftballon-Technik.

Die Luftballon-Technik hilft dir, deine Zweifel und Ängste, eine wichtige Entscheidung zu treffen, zu überwinden.

Und zwar so, dass deine Befürchtungen dich nicht mehr bremsen werden. Sondern, dass du frei bist, eine Entscheidung zu treffen, mit der du dich wohl fühlst. Eine Entscheidung, bei der du sicher sein kannst: Ja, ich tue das, was ich wirklich will. Ich habe diese Entscheidung nicht getroffen, weil Zweifel und Ängste mich in eine bestimmte Richtung gedrängt haben. Sondern, weil ich sie genau so treffen wollte.

Tipp 2: Finde mit einer absolut ehrlichen Entscheidung heraus, was wirklich zu dir passt 

Sei bei deiner Entscheidung absolut ehrlich.

Alles andere bringt dich nicht weiter.

Klar, oftmals trauen wir uns nicht, rückhaltlos ehrlich zu sein. Du willst niemanden verletzen. Du schämst dich vielleicht. Du denkst, dass du das nun wirklich so nicht sehen darfst.

Aber dir selbst etwas vorzumachen bringt dich an der Stelle überhaupt nicht weiter.

Du musst mit dieser Entscheidung leben, ein Leben lang. Und deswegen solltest du absolut ehrlich zu dir selbst sein, wenn du dich fragst, wieso du ein Kind bekommen solltest und wieso vielleicht auch nicht.

Weil das manchmal gar nicht so leicht ist, hab ich hier ein paar Ideen für dich. So schaffst du es, ehrlich zu dir selbst zu sein.

Leg dir am besten Zettel und Stift bereit. Dann kannst du dir Notizen machen und vergisst nicht deine wichtigen Gedankengänge, Ideen und Fragen.

Kind ja oder nein? Eine absolut ehrliche Entscheidung treffen – wie geht das?

Probier folgende Ideen aus:

Frage dich und notiere deine Antworten:

Wieso möchte ich kein Kind bekommen?

Wieso möchte ich Kinder bekommen?

  • Stell dir vor, du hättest ein Wahrheitsserum geschluckt, das dich zwingt, genau hinzuschauen und hinzuhören.
  • Stell dir vor, das Leben eines anderen hängt davon ab, ob du jetzt in diesem Moment ehrlich bist. Wenn du nicht ehrlich bist, wird dieser Mensch in einen Abgrund gestoßen.
  • Mach dir bewusst: Es geht hier nur um dich. Du brauchst deine ehrlichen Gedanken niemand anderem zu sagen.

Was bringt es dir, ehrlich zu sein?

Wenn du wirklich ehrlich bist, weißt du ganz genau, was du möchtest und was nicht. Du weißt, wovor du Angst hast, wozu dir der Mut fehlt. Und wenn du dir das alles eingestehst, kannst du einen Weg finden, das, was du dir von Herzen wünschst, auch zu verwirklichen.

Am Ende triffst du die Entscheidung und dann hilft es dir, zu wissen, was deine Bedenken sind. Wovor du Angst hast, was dir aber auch total wichtig ist. Denn dann kannst du dein Leben so einrichten, dass du mit deiner Entscheidung glücklich wirst.

Du kannst ein Kind bekommen und dein Leben so gestalten, dass es bestmöglich für dich und dein Kind läuft. Oder du bekommst kein Kind und gestaltest dein Leben so, dass es erfüllt und sinnvoll ist. Auch ohne Kinder.

Wenn du absolut ehrlich bist, wirst du einen Weg finden, deine Entscheidung zu treffen und sie auf bestmögliche Weise zu leben.

Tipp 3: Uups, aus Versehen schwanger

Manchmal passiert es einfach. Unerwartet ist man schwanger oder wird Vater. Und freut sich einfach. Oder steht der Situation mit gemischten Gefühlen gegenüber. Vielleicht macht sich auch Panik breit, angesichts dieser Überraschung.

Ich möchte dich jetzt nicht ermutigen, es einfach mal drauf ankommen zu lassen. Aber versuch dir doch vorzustellen, wie es wäre, wenn du auf einmal ein Kind erwarten würdest.

Sich vorstellen, es wäre jetzt so – wie geht das?

Stell dir vor, eure Verhütungsmethode hat versagt. Gummi porös, Pille vergessen, so sicher, dass kein Eisprung war. Und dann: Plötzlich bist du schwanger oder deine Partnerin eröffnet dir: Du wirst Vater.

Wie fühlst du dich bei diesem Gedanken?

Freust du dich? Bekommst du Panik? Bist du gelassen, denkst vielleicht „Gut, dann ist das jetzt so“?

Deine Reaktion kann dir zeigen, wie dein Unbewusstes reagiert. Deswegen ist noch keine Entscheidung gefallen, aber deine Reaktion kann ein interessanter Hinweis darauf sein, was du dir tief im Herzen wünschst.

Tipp 4: Finde heraus, wer bei deiner Entscheidung noch mitbestimmen will

Kind ja oder nein? Wenn es daran geht, eine Entscheidung zu treffen, melden sich wie durch Geisterhand Stimmen, die dich beeinflussen wollen. Damit meine ich all die „Du solltest …“-, „Du musst aber …“- und „Du darfst nicht …“-Botschaften, die du in dir trägst. Die jeder in sich trägt. Man nennt diese Botschaften auch Glaubenssätze.

Meist entstehen sie in der Kindheit. Wir übernehmen sie von unseren Eltern, von Freunden oder anderen wichtigen und nahestehenden Menschen.

Was können das für Botschaften sein?

Zum Beispiel:

„Du musst Kinder bekommen, denn sonst stirbt unsere Familie aus.“

„Du solltest dich jetzt langsam ranhalten, sonst bist du zu alt und bekommst ein behindertes Kind.“

„Krieg bloß keine Kinder. Damit versaust du dir dein ganzes Leben.“

Problematisch werden diese Botschaften, wenn sie unseren eigentlichen Wünschen und Bedürfnissen zuwiderhandeln.

Wie sieht es bei dir aus? Welche „Du solltest …“-, „Du musst aber …“- und „Du darfst nicht …“-Sätze melden sich bei dir, wenn du über deine Entscheidung nachdenkst?

Es ist wichtig, seine verinnerlichten Botschaften zu kennen. Denn so findest du heraus, ob sie dich blockieren und von deinen eigentlichen Wünschen abhalten.

Deine Glaubenssätze herausfinden – wie geht das?

Finde deine inneren „Du solltest …“-, „Du musst aber …“- und „Du darfst nicht …“-Botschaften heraus.

  • Mach die Übung aus Tipp 2 (beide Positionen einnehmen) und notiere dir alle „Du solltest …“-, „Du musst aber …“- und „Du darfst nicht …“-Sätze.
  • Mach eine Satzergänzungsübung: Dazu nimmst du dir einen Satzanfang vor und ergänzt ihn mit so vielen Satzendungen, wie dir einfallen.

Hier einige Satzanfänge, die du verwenden kannst:

  • „Du sollst unbedingt Kinder bekommen, weil …“
  • „Du darfst keine Kinder bekommen, weil …“
  • „Wenn du Kinder bekommst, dann …“
  • „Wenn du keine Kinder hast, dann …“

Lies mehr zu der Satzergänzungsmethode.

Wenn du deine Botschaften bzw. Glaubenssätze gefunden hast, kannst du sie überprüfen. So kannst du dafür sorgen, dass sie dich nicht von deinen eigentlichen Wünschen abhalten.

Tipp 5: Finde heraus, was dein Unbewusstes will – lass die Münze entscheiden

Kind ja oder nein? Der Zufall entscheidet? Nein, natürlich nicht. Aber eine Münze zu werfen kann eine gute Möglichkeit sein, herauszufinden, was du dir im Innersten wünschst.

Kind ja oder nein? Die Münze entscheiden lassen – wie geht das?

Such dir eine Münze.

Lege fest, welche Seite für welche Entscheidung steht.

Zum Beispiel:

Zahl für Kind: ja,

Bild für Kind: nein

Wirf die Münze in die Luft.

Während die Münze landet, schau woandershin. Oder verdecke sie sofort, sodass du nicht siehst, wie die Münze gefallen ist.

Bevor du nachschaust, wie die Münze entschieden hat, frage dich:

Wie wünsche ich mir, dass sie entschieden hat?

Kind: ja? Kind: nein?

Dein Bauchgefühl entscheidet in diesem Moment. Und du bekommst ein gutes Gefühl dafür, ob dein Unbewusstes eher für ein Kind oder für ein Leben ohne Kinder spricht.

Tipp 6: Ergreife deine Entscheidungsfreiheit, indem du dir das Bestmögliche vorstellst

Vielen fällt es schwer, eine Entscheidung zu treffen, weil ihnen immer wieder Bedenken im Kopf herumgehen.

„Schaffe ich das finanziell?“

„Was ist, wenn das Kind krank ist?“

„Was ist, wenn ich bereue, keine Kinder zu haben?“

„Fühle ich mich nicht sehr einsam unter all den Freunden mit ihren Kindern?“

Bestimmt fallen dir noch mehr Sorgen und Bedenken ein.

Viele davon sind ja auch berechtigt und man sollte ruhig über sie nachdenken. Um aber an sein Bauchgefühl für diese Entscheidung zu kommen, ist es wichtig, die Bedenken mal für einen Moment auszuschalten.

Dir das Bestmögliche vorstellen – wie geht das?

Stell dir vor, du hättest ein Glücksserum. Wenn du es trinkst, siehst du in allem nur noch, wie es bestmöglich laufen könnte.

Probier es einfach hier aus und frage dich:

Wie wird es sein, wenn alles bestmöglich läuft? Und zwar für jede der beiden Entscheidungsoptionen:

Wie wird mein Leben verlaufen, wenn ich Vater oder Mutter bin?

Wie ist dein bestmöglicher Alltag?

Wie ist es in deinem Beruf, wenn sich alles optimal entwickelt?

Wie läuft es in deiner Beziehung auf die beste Art und Weise?

Wie ist es mit deinen Freunden, wenn alles bestmöglich läuft?

Wie sieht deine optimale Freizeit aus?

Wie läuft es für dich gesundheitlich, wenn sich alles optimal entwickelt?

Was passiert finanziell, wenn alles bestens läuft?

Und jetzt frage dich noch zur zweiten Option:

Wie wird mein Leben verlaufen, wenn ich keine Kinder habe?

Wie ist dein bestmöglicher Alltag?

Wie ist es in deinem Beruf, wenn sich alles optimal entwickelt?

Wie läuft es in deiner Beziehung auf die beste Art und Weise?

Wie ist es mit deinen Freunden, wenn alles bestmöglich läuft?

Wie sieht deine optimale Freizeit aus?

Wie läuft es für dich gesundheitlich, wenn sich alles optimal entwickelt?

Was passiert finanziell, wenn alles bestens läuft?

Merkst du, wie beide Szenarien Schönes und Bereicherndes für dich bereithalten?

Was ist es, was dir daran wichtig ist? Was macht dir besonders viel Freude? Wobei denkst du: Das möchte ich unbedingt erleben?

Auf diese Weise bekommst du ein Gefühl dafür, wie deine Entscheidung jenseits von Bedenken und Sorgen aussehen könnte. Und das hilft dir, dich für etwas zu entscheiden. Für ein Leben, das dich erfüllt, dich zufrieden macht und viel Freude und Glück bereithält.

Und zwar in jedem Fall.

Denn, und das ist der 7. Tipp:

Tipp 7: Setze dich für ein zufriedenes Leben ein, indem du deine Bedürfnisse kennen lernst

Hier kommt ein extrem wichtiger Satz:

Zufrieden und glücklich ist, wer seine Bedürfnisse kennt und dafür sorgt, dass sie erfüllt werden.

Das ist total wichtig.

Denn wenn du mit zu vielen unerfüllten Bedürfnissen rumläufst, wirst du unzufrieden und fühlst dich meist richtig mies.

Kennst und erfüllst du deine Bedürfnisse, geht es dir hingegen gut und du bist zufrieden.

Und jetzt eine Frage, die für viele etwas schmerzhaft ist. Denn eine ganze Reihe Menschen missachten ihre Bedürfnisse. Sie nehmen sie nicht so richtig ernst. Und eine ganze Menge Leute kennen sie noch nicht mal.

Die Frage lautet also: Wie ist das mit deinen Bedürfnissen? Weißt du, was du brauchst, um zufrieden zu sein?

Oder willst du da gar nicht so genau hingucken? Weil du instinktiv schon weißt: Meine Bedürfnisse passen nicht so richtig zueinander.

Einerseits habe ich echt gern meine Ruhe. Ich will über meine Zeit allein bestimmen. Es nervt mich, wenn zu viel Hektik oder Krach um mich ist. Und eigentlich habe ich überhaupt keine Lust, jeden Tag für einen anderen Menschen so viel Verantwortung zu übernehmen.

Andererseits finde ich Kinder total klasse. Ich bin gerne mit ihnen zusammen. Und mag es, dass sie einen immer wieder überraschen, vieles so ganz anders wahrnehmen. Außerdem würde ich zu gerne hautnah dabei sein, wenn so ein kleiner Mensch immer größer wird und die Welt um sich herum entdeckt.

Nicht ganz einfach, wenn Bedürfnisse sich gegenseitig behindern. Aber gerade, wenn du das Gefühl hast: Weder die eine noch die andere Entscheidung wird meinen Bedürfnissen gerecht. Gerade dann solltest du bei deinen Bedürfnissen ganz genau hinschauen. Denn je besser du dich kennst, umso besser kannst du deine Entscheidung auf dich abstimmen.

Du brauchst nicht auf Kinder zu verzichten, nur weil du ruhebedürftig bist und selbstbestimmt leben willst. Wichtig ist dann nur, dass du schaust, wie du deine Bedürfnisse auch mit Kindern gut erfüllen kannst. Vieles lässt sich organisieren und berücksichtigen. Dazu muss man nur erst mal wissen, was einem wichtig ist.

Umgekehrt gilt das natürlich auch. Vielleicht willst du aus bestimmten Gründen keine Kinder, hast aber ein starkes Bedürfnis danach, mit Kindern zu spielen, mit ihnen zusammen zu sein. Auch das lässt sich sicher vereinbaren. Denn keine eigenen Kinder zu haben bedeutet ja nicht, dass man ein Leben ohne Kinder führen muss. Kennst du deine Bedürfnisse, ist vieles möglich. Deine Freunde oder deine Geschwister haben vielleicht Kinder. Leidenschaftliche Tanten und Onkel sind eine prima Sache.

Aber um dein Leben auf deine Bedürfnisse abstimmen zu können, musst du sie erst mal kennen.

Deswegen: Mach dich mutig daran, deine Bedürfnisse zu erforschen.

Deine Bedürfnisse kennen lernen – wie geht das?

Finde mit diesen Fragen heraus, was dir für ein zufriedenes Leben wichtig ist.

Frage dich:

  • Was ist mir wirklich wichtig?
  • Was brauche ich unbedingt für ein zufriedenes Leben?
  • Worauf möchte ich in meinem Leben auf keinen Fall verzichten?
  • Welche Bedürfnisse würde ein Leben ohne Kind erfüllen?
  • Welche Bedürfnisse würde ein Leben mit Kind erfüllen?
  • Welche Bedürfnisse könnte ich weniger oder gar nicht erfüllen, wenn ich ein Kind hätte?
  • Welche Bedürfnisse könnte ich weniger oder gar nicht erfüllen, wenn ich kein Kind hätte?

Versuche, deine Bedürfnisse besser kennen zu lernen. Und nimm dir dafür am besten etwas Zeit. Frag dich vielleicht immer mal zwischendurch in deinem Alltag, was dir wichtig ist. Wie ein Kind jetzt zu deinen Bedürfnissen passen würde.

Tipp 8: Lass dein Unbewusstes sprechen

Ich möchte dich mitnehmen auf eine Traumreise. Denn auf dieser Traumreise kannst du erfahren, was dein Unbewusstes über deine Entscheidung: Kind ja oder nein? denkt.

Dein Unbewusstes sprechen lassen – wie geht das?

Sorge dafür, dass du ein paar Augenblicke nicht gestört wirst.

Lies dir nun den folgenden Text langsam durch und versuche dir dabei vorzustellen, was in diesem Traum geschieht.

Stell dir vor, du träumst. 

Du bist auf einem Jahrmarkt. Überall sind Fahrgeschäfte und Fressbuden. In einer etwas ruhigeren Ecke steht ein Wohnwagen. Der Wohnwagen einer Wahrsagerin. Der Eingang ist durch einen roten samtigen Vorhang verhüllt. Ein Schild fordert dich auf: 

Tritt einfach ein.

Es zieht dich unwiderstehlich zum Eingang hin. 

Du betrittst den Wohnwagen. Es riecht angenehm nach Räucherstäbchen.

Die Wände sind mit weinroten Vorhängen verhängt.

Auf einem Stuhl vor einem Tisch mit einer nachtblauen Tischdecke, die bis zum Boden reicht, sitzt eine ganz durchschnittlich aussehende Frau.

Auf dem Tisch liegt eine große Kristallkugel.

Du setzt dich auf den zweiten Stuhl.

Die Frau sieht dich freundlich an. Mit einer angenehmen Stimme fragt sie: 

„Was möchtest du wissen?“ 

Du sagst: „Will ich ein Kind? Ja? Oder nein?“

Sie blickt dir tief in die Augen.

Sie legt ihre Hände um die Kugel und blickt lange in sie hinein. 

Sie blickt auf und spricht zu dir. 

In dem Moment wachst du auf. 

Benommen liegst du da. 

Was wollte sie dir sagen?

Was hättest du dir gewünscht, dass sie dir sagt?

Okay, diese Übung ist ein bisschen abgefahren. Aber für manch einen funktioniert sie sehr gut. Falls du sie nicht magst oder einfach grad keinen Zugang zu dieser Vorstellung bekommst: kein Problem. Du brauchst sie nicht zu machen, um eine gute Entscheidung zu treffen. Dafür hast du ja noch die anderen Tipps.

Tipp 9: Du brauchst nichts zu bereuen, wenn du dir die weitreichenden Konsequenzen bewusst machst 

Auch dieser Punkt klingt erst einmal banal. Vielleicht denkst du: „Das weiß ich doch.“ „Das ist doch selbstverständlich.“ Natürlich hat die Entscheidung: Kind ja oder nein? sehr weitreichende Konsequenzen. Deswegen ist sie ja auch so schwierig zu treffen.

Ja, klar ist das irgendwie klar. Jedenfalls theoretisch. Allein das zu wissen reicht aber noch nicht aus.

Um eine gute Entscheidung zu treffen, musst du dir klarmachen, was sie für dich in drei, in fünf, in zehn, in zwanzig, in fünfundzwanzig Jahren usw. bedeutet. Und zwar ganz konkret.

Und vor allem auch für beide Entscheidungsoptionen.

Oft hört man: „Ich will Kinder, weil ich im Alter nicht allein sein will.“ Oder: „Ich will keine Kinder, weil sich mein Leben dann die nächsten fünfzehn bis zwanzig Jahre nur um die Kinder dreht.“

Das sind typische Gedanken von Menschen, die vor der Entscheidung: Kind ja oder nein? stehen.

Wichtig ist aber, sich klarzumachen: Was heißt es genau, Kinder zu haben oder ohne Kinder zu leben? Und zwar jeden Tag, über Jahre hinweg.

Dir die weitreichenden Konsequenzen bewusst machen – wie geht das?

Mache eine gedankliche Reise in die Zukunft. Nimm dir dafür Zeit.

Vielleicht schließt du die Augen und nimmst dir einen Moment, um innerlich ruhig zu werden.

Und dann stell dir vor:

Du bist gerade Vater oder Mutter geworden:

Was bedeutet das für deinen Alltag?

Versuche wie in einem Film mit vielen verschiedenen Episoden vor deinem inneren Auge zu sehen, wie dein Leben mit Kind oder Kindern abläuft:

in den nächsten zwei Jahren

in den nächsten fünf Jahren

wenn dein Kind zehn Jahre alt ist

wenn dein Kind dreizehn Jahre alt ist

Stell dir möglichst konkret vor, wie dein Leben aussieht:

Wie sieht dein Alltag aus?

Wie sieht deine Paarbeziehung aus, deine Freundschaften?

Was passiert in deiner Freizeit?

Was magst du an diesem Alltag?

Was nicht?

Was würdest du wahrscheinlich vermissen?

Worüber würdest du dich freuen?

Was würde dich belasten?

Wenn du einen umfassenden Eindruck deiner möglichen Zukunft mit Kind bekommen hast, notiere deine Gedanken und Gefühle. Das ist wichtig, damit du später auf deine ersten Eindrücke bei dieser Übung zurückgreifen kannst.

Dann wechsle die Perspektive.

Und stell dir vor:

Du hast keine Kinder:

Vielleicht denkst du jetzt: „Ja, dann geht mein Leben einfach so weiter wie gehabt. Da brauche ich ja keine Vorstellungsübung, um mir das klarzumachen.“

Ja und nein. Ja, dein Leben geht so weiter, wie du es kennst. Und nein, denn wenn du dich für ein kinderloses Leben entscheidest, wird sich dein Leben auch verändern. Du wirst andere Bedürfnisse haben als jetzt. Du wirst andere Ziele verfolgen als jetzt. Du wirst vielleicht einen (anderen) Partner oder keinen Partner haben. Dein Umfeld wird sich verändern. Ein kinderloser Mensch in einem möglicherweise kinderreichen Umfeld zu sein ist anders, als wenn man selbst Kinder hat.

 

Deswegen möchte ich dich ermutigen, nicht einfach über diese Fragen hinwegzugehen. Versuche dir vorzustellen, wie dein Leben ohne Kinder aussehen wird, wenn die Jahre vergehen.

Was bedeutet das für deinen Alltag?

Versuche wieder, wie in einem Film, dir deine Zukunft in verschiedenen Episoden vorzustellen:

in den nächsten zwei Jahren

in den nächsten fünf Jahren

in zehn Jahren

in dreizehn Jahren

Stell dir möglichst konkret vor, wie dein Leben aussieht:

Wie sieht dein Alltag aus?

Wie sieht deine Paarbeziehung aus, deine Freundschaften?

Was passiert in deiner Freizeit?

Was magst du an diesem Alltag?

Was nicht?

Was würdest du wahrscheinlich vermissen?

Worüber würdest du dich freuen?

Was würde dich belasten?

Wenn du einen umfassenden Eindruck deiner möglichen Zukunft ohne Kind bekommen hast, beende diese Übung.

Notiere dir auch hier wieder ein kurzes Fazit.

Schau dir deine Notizen zu beiden Szenarien noch einmal an und spüre in dich hinein.

Wie sieht es jetzt in diesem Moment mit deiner Entscheidung aus?

Kind ja oder nein? Wenn du heute entscheiden müsstest, was würdest du tun?

Würdest du dich für ein Kind entscheiden oder dafür, keine Kinder zu bekommen? 
Notier dir deine Antwort. Und schau dir deine Notizen in ein paar Tagen oder Wochen wieder an. Diese Vorstellung kann eine der kraftvollsten Entscheidungshilfen sein.

Tipp 10: Aus und vorbei: Du kannst keine Kinder bekommen

Eigentlich ein schrecklicher Gedanke. Der Arzt sagt dir, dass du keine Kinder bekommen kannst. Manchmal hilft es, wenn einem eine Entscheidung abgenommen wird.

Aber so doch nicht, denkst du jetzt vielleicht? Nein, das wünsche ich wirklich keinem.

Aber die Vorstellung, dass du erfährst, dass du gar keine Kinder bekommen bzw. zeugen kannst, kann dir helfen, herauszufinden, was du wirklich willst.

Kind ja oder nein? Die Entscheidung wird dir abgenommen – wie geht das?

Wie reagierst du, wenn sich die Frage: Kind ja oder nein? nicht mehr stellt. Stell dir vor, du sitzt bei einem Arzt im Sprechzimmer. Er sieht dich mit ernstem Blick an. Und sagt dir: „Sie werden niemals Kinder bekommen können.“

Was ist dein erstes Gefühl?

Was ist dein erster Gedanke?

Was denkst du, wie wirst du dich in einigen Wochen mit dieser Nachricht fühlen?

Erschreckt sie dich oder bist du vielleicht erleichtert? Oder vielleicht auch beides nacheinander?

Auch mit diesem Gedankenexperiment kommst du deinem Bauchgefühl ein bisschen auf die Spur. Weil dich das mit einer endgültigen Entscheidung konfrontiert. Und deine Intuition dann sehr unmittelbar reagiert und dir sagt, was du im tiefsten Inneren fühlst.

Tipp 11: Verliere die Angst vor der Zukunft, indem du deine Entscheidung für dich alleine triffst 

Wenn es um die Entscheidung: Kind ja oder nein? geht, gibt es einen Punkt, der vielen Frauen und Männern Angst macht.

Was mache ich, wenn ich irgendwann alleine dastehe? Ich bekomme ein Kind mit meinem Partner, meiner Partnerin und dann lässt die oder der mich hängen. Und ich muss das alles alleine wuppen.

Deine Angst wird erfahrungsgemäß nicht kleiner, wenn du sie wegdrückst, sondern nur, wenn du dich ihr stellst.

Deswegen musst du dich mit deiner Angst auseinandersetzen. Überleg dir, wie du für dich ganz alleine entscheidest.

Das ist auch so wichtig, weil immer etwas geschehen kann, das dich tatsächlich in diese Situation bringt. Ein Unfall, eine Krankheit, ihr trennt euch. Und du stehst alleine da. Jedenfalls, wenn es mies läuft. Wer sich für ein Kind entschieden hat, muss im Zweifel auch allein die Verantwortung übernehmen. Wer keine Kinder bekommt, muss damit klarkommen, dass er ohne eigene Kinder leben wird. Zum Beispiel auch dann, wenn der Partner mit einer anderen Partnerin noch Kinder bekommt. Oder die Ex einen Mann findet, der bereits eigene Kinder hat. Und nun eine Familie hat, die sie mit dir vielleicht nie wollte.

Du musst mit der Entscheidung: Kind ja oder nein? also auch alleine zurechtkommen. Deswegen ist es so wichtig, dass du deinen Partner für einen Moment außen vor lässt.

Kind ja oder nein? Die Entscheidung für mich alleine treffen – wie geht das?

Frage dich:

  • Will ich ein Kind/kein Kind, nur weil mein Partner das so will?
  • Will ich ein Kind/kein Kind, auch wenn mein Partner mich verlässt, ich mit meinem Partner nicht mehr zusammenleben möchte oder kann?
  • Will ich kein Kind, auch wenn wir uns trennen sollten und mein Partner mit einem anderen Kinder bekommt?
  • Stehe ich hinter dieser Entscheidung, auch wenn ich den Rest meines Lebens alleine die Verantwortung dafür übernehmen muss?
  • Was will ich, unabhängig davon, welchen Wunsch mein Partner hat?
  • Wie würde ich reagieren, wenn ich von einem One-Night-Stand schwanger würde und danach alleine dastünde?

Deine Reaktionen auf diese Fragen können dir zeigen, wie sehr du ein Kind möchtest. Unabhängig davon, wie dein Partner diese Entscheidung sieht. Das ist wichtig, denn letztendlich kann es jedem passieren, dass er mit dieser Entscheidung alleine dasteht.

Tipp 12: Du bist mit den Konsequenzen nicht allein, wenn ihr eine gemeinsame Entscheidung trefft 

Entscheide gemeinsam mit deinem Partner.

Du denkst: Das ist aber jetzt doch ein Widerspruch zu Tipp 11. Zu dem Punkt, bei dem ich ganz allein für mich entscheiden sollte.

Nein, das ist kein Widerspruch.

Denn es geht bei diesen beiden Punkten nicht um „entweder – oder“, sondern um „sowohl – als auch“.

Beides ist wichtig: Für sich alleine zu entscheiden und mit dem Partner gemeinsam zu entscheiden.

Kind ja oder nein? Eine gemeinsame Entscheidung treffen – wie geht das? 

Nehmt euch Zeit und fragt euch:

  • Wie würde sich unsere Zukunft durch ein Kind verändern?
  • Wie sieht unsere Zukunft aus, wenn wir kein Kind bekommen?
  • Was wäre jetzt anders, wenn wir ein Kind hätten?

Stellt euch diese Fragen möglichst immer wieder über einen längeren Zeitraum. Denn so bekommt ihr viele verschiedene Einschätzungen, was eure Entscheidung für eure Zukunft bedeutet. So stellt ihr eure Entscheidung auf eine breitere Basis.

Falls dein Partner nicht darüber sprechen will, hast du mehrere Möglichkeiten.

  1. Du versuchst es zu einem späteren Zeitpunkt nochmal.
  2. Du sprichst ohne Vorankündigung über dieses so wichtige Thema. Also nicht: „Du, wir müssen mal reden.“ Sondern eher nebenbei: „Sag mal, ich hab mich gefragt, wie würden wir eigentlich Urlaub machen, wenn wir ein Kind hätten?“ Oder: „Ich hab drüber nachgedacht, wie es sein wird, wenn wir keine Kinder haben. Wie würde unsere Zukunft sein? Was meinst du dazu?“
  3. Und wenn er oder sie überhaupt nicht über dieses wichtige Thema mit dir sprechen will? Dann frag dich: wieso? Oder besser noch: Frag ihn oder sie, wieso er bzw. sie nicht darüber mit dir reden will. Diese Frage ist so wichtig, dass ihr sie miteinander klären solltet.

Tipp 13: Geh auf Nummer sicher und lass keinen Standpunkt aus 

Bei unseren Entscheidungen gibt es ein großes Risiko.

Die Psychologie nennt es den Bestätigungsfehler. Dieser besagt, dass wir dazu neigen, Informationen auszuwählen, die unsere eigenen Erwartungen bestätigen.

Jemand, der von sich immer schon dachte, dass er auf jeden Fall Vater oder Mutter werden möchte, wird verstärkt Argumente für das Vatersein suchen.

Eine Frau oder ein Mann, in deren Lebensplanung für Kinder bislang kein Platz war, wird es schwerer haben, sich für einen Kinderwunsch zu öffnen. Denn sie bzw. er wird eher die Argumente, die gegen Kinder sprechen, im Kopf haben.

Dieser Bestätigungsfehler hat ganz schön viel Macht. Denn er schafft es, dass du dir deine Offenheit versaust. Und das ist Mist, weil du dann nicht wirklich frei bei deiner Entscheidung bist. Wie schlägst du dem Bestätigungsfehler also ein Schnippchen?

Den Bestätigungsfehler vermeiden – wie geht das?

Um den Bestätigungsfehler zu vermeiden, versuche einen Standortwechsel. Kind ja oder nein? Suche ganz bewusst nach Argumenten und Informationen für beide Entscheidungsoptionen. Dazu führst du zwei Gespräche. Entweder in Form eines Selbstgesprächs oder du suchst dir einen Gesprächspartner, der vielleicht sogar die Gegenposition einnimmt.

  1. Gespräch: Argumentiere, wieso es absolut wichtig und notwendig ist, dass du ein Kind bekommst.
  2. Gespräch: Argumentiere, wieso es absolut nicht geht, dass du ein Kind bekommst.

Achte während des Gesprächs auf deine Gefühle. Was regt sich in dir? Wut, Ärger, Traurigkeit, Verständnis …?

Indem du dich in diese beiden extremen Positionen begibst, wirst du flexibler im Denken und erweiterst deine Sichtweise. Das hilft dir, freier darin zu werden, eine Entscheidung zu treffen, die wirklich zu dir passt.

Tipp 14: Entscheide dich mit einer einfachen Frage

Manchmal kann die Lösung in einer Entscheidungssituation ganz einfach sein. Auch bei der schwierigen Frage: Kind ja oder nein? Es reicht eine Frage aus. Vor allem, wenn man sich schon ein wenig mit der Entscheidung auseinandergesetzt hat.

Kind ja oder nein? Dich mit einer Frage entscheiden – wie geht das?

Stell dir eine einzige kurze Frage: Will ich Vater oder Mutter sein?

Wie reagierst du auf diese Frage? Weißt du jetzt vielleicht schon ein bisschen mehr, was du willst? Das kann gut sein. Denn du hast dich mit den vorhergehenden Tipps ja schon ein bisschen mit deiner Entscheidung auseinandergesetzt.

Und falls du das Gefühl hast, noch nicht weiterzuwissen, und keine Entscheidung fällen kannst. Dann mach dir bitte keine Sorgen. Du wirst es ganz sicher irgendwann wissen.

Alles, was du hier liest. Alle Gedanken, die du dir jetzt machst. All das wird in der nächsten Zeit noch nachwirken.

Und irgendwann wirst du dir deine Frage: Kind ja oder nein? beantworten können.

Tipp 15: Sei dir bewusst, dass du keine falsche Entscheidung treffen kannst

Wenn du dich entscheidest, hat deine Entscheidung das Potential, dein Leben besser, glücklicher zu machen. Und zwar egal, wie du dich entscheidest.

Ja, unsere Entscheidungen sind wichtig. Sie beeinflussen dein Leben zu einem sehr, sehr großen Teil. Aber für dein Glück und deine Zufriedenheit ist entscheidend, wie du mit deinen Lebenserfahrungen umgehst.

Also was du aus deinem Leben und deinen Erfahrungen als Mutter oder Vater machst. Oder was du aus deinem Leben und deinen Erfahrungen als Frau oder Mann ohne Kinder machst. Darauf kommt es an.

Deswegen möchte ich dich ermutigen. Stell dich der Entscheidung: Kind ja oder nein?  Ja, mach dir Gedanken. Hör dabei auf deinen Bauch, dein Herz, deine Gefühle. Hör auf deinen Verstand. Nimm dir Zeit. Und dann entscheide dich alleine und auch mit deinem Partner. Und geh deinen Weg mit dem Vertrauen, dass es gut werden wird, wie immer es sich entwickeln wird. Denn du wirst aus jeder Entscheidung das Bestmögliche machen können.

88 Comments on “Kind ja oder nein? 15 Tipps für deine Entscheidung ohne Reue”

  1. Ein prima Bericht, wirklich in allen Details durchdacht und für mich beruhigend. Vielen Dank! Ich bin 40 Jahre und wollte eigentlich keine Kinder mehr, hatte zu viele Zweifel mit meinem Bedarf nach Ruhe. Erst mit einer wirklich guten Beziehung ( 4 J.) ist bei mir überraschend doch noch eine gewisse Sehnsucht nach einem Baby entstanden, mein Mann wünscht es sich schon lange. Viele Ängste sind da, aber ich konnte alle Sorgen mit meinem Mann genau klären. Restängste bleiben auch nach dem Bericht, aber nun darf das Schicksal entscheiden, ob es in meinem Alter überhaupt noch klappt.

    1. Liebe Steffi ,
      Ich kann dir Mut und vertrauen geben …ich bin 46 kinderlos und bin jetzt schwanger, obwohl die Ärzte mir gesagt haben, das wird nichts mehr. Kannte zwar solche Geschichten habe aber nie selbst daran geglaubt. Und nun finde ich es zu spät und hoffe die richtige
      Entscheidung zu treffen . Alles gute für euch

  2. Liebe Steffi,
    als leidenschaftliche und glückliche Mutter wünsche ich dir und deinem Mann,
    dass es klappt und ihr ein erfülltes Familienleben genießen dürft!
    Alle guten Wünsche
    Elisabeth

  3. Eine tolle Seite, und ich glaube, man kann die Tipps auch für andere Entscheidungsfragen sehr gut brauchen!

  4. Ich kenne auch noch eine Methode die uns helfen kann eine Entscheidung zu treffen und die geht so :

    Nehmen wir an sie sind zwischen zwei Optionen unschlüssig und kommen mit Argumenten garnicht voran versuchen sie folgendes

    Bitten sie eine zweite person jede option auf ein grosses blatt zu schreiben
    Verlassen sie nun den raum
    Die andere Person legt beide blätter verdeckt auf den boden
    Stellen sie sich nun auf des am boden liegende blatt

    Wie sicher stehen sie?
    Wie fühlt sich das an?

    Wechseln sie nun zum nächsten blatt
    Stellen sie einen unterschied
    Wie ist ihre Körpersprache?

    Wechseln sie ggf noch einmal zurück
    Drehen sie nun das blatt um auf dem sie fest und sicher gestanden haben.

  5. Pingback: Kind ja oder nein? 15 Tipps für eine gute Entscheidung » Zeit zu leben

  6. Pingback: Wie dein Kinderwunsch in Erfüllung geht, wenn dein Partner keine Kinder will

  7. Ich würde Folgendes ergänzen.
    Unter 13. – Bestätigg.sFehler vermeiden:
    Die Extrem-Fragen allein finde ich nicht unbedingt hilfreich – weder würde ich sagen, Kinderkriegen ist “wichtig & notwendig“ noch würde ich sagen, „es geht absolut nicht“. Bei Ersterer wäre ich mich als Individualistin lediglich gg.den pauschalen Gesellschaftsdruck für Kinder, wenn ich aber im Gegensatz meinte, Kinderkriegen sei aufgrund der zerstörerischen Umwelt-Situation auf der Welt & der Gier der Menschen 1 Unding, dann würde ich den Artikel wihl gar nicht lesen. 1 Skala von Aussagen wäre gut, um zu erkennen, wo ich eher hin tendiere. Ich danke für den Artikel als tolle Gedankenhilfe.

  8. Der Artikel ist genial und ich mag, die Durchleuchtung verschiedener Aspekte und Gedankenexperimente.

    Meine Situation ist die, dass ich Mutter eines 2 1/2 jährigen Jungen bin, der an einer sehr seltenen Stoffwechselerkrankung leidet, was körperliche und geistige Behinderung mit sich bringt. Die Krankheit ist progressiv und derart gravierend, dass er mit grösster Wahrscheinlichkeit die Einschulung nicht erleben wird (Leigh Syndrom). Ich weiss, das hat man bei vielen schon sagen hören und dann wurden sie doch viel älter… doch bei dieser Form der Krankheit ist es wirklich so, gemäss Studien.

    Whatsoever, ich sehe mich vor folgendem Dilemma… Ich hatte 35 Jahre lang ein ziemlich erfülltes Leben, auch ohne Kind, und wünschte es mir aber eigentlich schon als Kleinkind mal selbst Kinder zu haben. Ich bin immer viel gereist, habe studiert aber dann nicht wirklich Karriere gemacht (nicht wegen des Kindes, auch vorher nicht). EIN Kind hätte mir auch absolut gereicht. Doch nun da ich weiss, dass dieses Eine bald nicht mehr da sein wird, und das Muttersein erfahren habe (ja es ist verdammt anstrengend aber auch sehr erfüllend), fällt es mir schwer überhaupt klar zu denken. Und ja, nun wird es auch biologisch langsam eng mit 38 1/2. Ein weiteres Vererbungsrisiko liegt bei 1-2 Prozent, ist also vergleichsweise eher gering. Die Krankheit habe ich vererbt, doch hätte mein Sohn nicht selbst noch (ja Unglück im Pech) eine so genannte „de Novo-Mutation“ gemacht, wäre er gesund.

    Wie würdet ihr entscheiden? Nochmals Mama werden oder es bleiben lassen?

  9. Angela, ich kann Deine Ängste gut nachvollziehen. Hier spielt sicher auch die Sorge mit rein, dass Du nicht planst, Dein erstes Kind, wenn die Krankheit sich entsprechend der bisherigen Studien weiterentwickelt, durch ein zweites zu „ersetzen“.

    Mit 38 Jahren ist die Wahrscheinlichkeit, auf natürlichem Wege Kinder zu bekommen, ohnehin bereits sehr eingeschränkt, was dann ja zusätzlich mit reinspielt und einen gewissen Druck erzeugt…

    Eine andere Kommentatorin hatte geschrieben, dass sie einfach das Schicksal entscheiden lässt – vielleicht ist das auch für Dich eine gute Herangehensweise, um das Thema nicht zu sehr zu zerdenken und Dich nicht selbst zu arg zu belasten.

    Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles Gute und auch viel Kraft für Eure Zukunft.

    Alles Liebe,

    Luna

  10. Hat mir gerade enorm geholfen!
    Trotz allen Ängsten und Gedanken, auch das Gerede aller Mitmenschen habe ich nun gemerkt, dass ich doch eher eine Zukunft mit Kinder möchte.
    Vielleicht wünsche ich mir auch nur, dass ich mir Kinder wünsche… Aber die Vorstellung nur alleine durch die Welt zu gehen, ist dann doch eher nicht das was ich will.
    Ich kenne meine Bedürfnisse und habe gerade bemerkt, dass ich die sehr gut befriedigen kann mit Kind. Die, die mich verunsichern, können ihre Bedürfnisse vielleicht einfach nicht unter einen Hut bekommen.
    Ich bin jetzt zumindest richtig motiviert

    Vielen Dank fürs Teilen!!

  11. Ich finde die Tipps sehr gut und dennoch finde ich es schwer, zu einer Entscheidung zu kommen.
    Das Dilemma ist, dass mein Mann seine Meinung bzgl. Kindern geändert hat. Als wir zusammen gekommen sind wollte er Kinder und ich noch keine. Wir sind 7 Jahre auseinander und er fühlt sich nun zu alt.
    Ich glaube, dass ich Kinder möchte! Aber auch so sehr, dass ich dafür meine Ehe aufgebe?
    Wie soll man sich von den Erwartungen frei machen, die man als Frau an sich selber hat?!
    Wie soll man damit umgehen, dass es bei uns Frauen irgendwann einfach nicht mehr geht und der Mann aber bis an sein Lebensende dazu in der Lage ist Kinder zu zeugen?

  12. Hallo Irsel,

    es ist auch wirklich eine schwierige Entscheidung. Und die Fragen, die du stellst, sind schwer zu beantworten.

    Wichtig finde ich, dass man sie sich stellt und sich auf die Suche nach Antworten begibst. Denn genau, wie du auch schreibst, unser Zeitfenster ist begrenzt. Und das tust du. Das ist die beste Voraussetzung, dass du die Entscheidung findest, die wirklich zu dir passt 🙂

    Ich weiß nicht, ob es passt .. schau einfach mal:

    Hinsichtlich der Frage nach den „Erwartungen, die man als Frau an sich selbst hat“, hilft vielleicht die Auseinandersetzung mit Glaubenssätzen weiter: https://www.zeitzuleben.de/glaubenssatze-nur-weil-sie-etwas-glauben-muss-es-nicht-auch-wahr-sein/

    Außerdem könntest du dich mit deinen Werten beschäftigen. Da geht einem auch ab und an ein Glühlämpchen auf: https://www.zeitzuleben.de/sinn-des-lebens-werte/

    Und hier noch etwas, das in Entscheidungsprozessen (gerade bei so schwierigen), sehr helfen kann:
    https://www.zeitzuleben.de/wirklich-schwierige-entscheidungen-treffen/

    Ich wünsch dir, dass du einen guten Weg durch den Entscheidungs-Dschungel findest.

    Lieben Gruß
    Nicole

  13. Ich dachte, ich sei alleine mit diesem Problem, aber offenbar gibt es noch viele andere wie mich… irgendwie eine Erleichterung!

    Will ich ein Kind, will ich keins? ich bin jetzt 37. Allzulange kann ich nicht mehr warten. Fürs Egg-freezing ist es wohl auch schon zu spät!

    Ich wollte nie nie nie welche, hatte null Mutterinstinkt, nie mit Puppen gespielt, mochte Kinder wirklich nie und hatte erst mit über 30 zum ersten Mal (unfreiwillig) ein Kleinkind auf dem Arm.
    Und dann habe ich vor 8 Jahren meinen Freund kennengelernt. Ein toller, kinderlieber Mensch, der mir aber nie Druck gemacht hat, in keiner Form.
    Und dann hat mein Bruder sein erstes Kind bekommen. Und ich bin hingerissen davon!
    Aber auch immer sehr sehr schnell müde, wenn ich mit ihm zusammen bin.

    Bloss… meinen Freund als Vater zu sehen…. DAS wäre so schön. Er wäre ein so… gütiger, humorvoller, liebevoller Vater…. Darf man der Welt so einen Vater vorenthalten?

    Und ich hätte auch Lust, ein Kind zu erziehen, es zu formen, ihm ein Beispiel zu sein, ihm Werte wie Gerechtigkeitssinn und die Fähigkeit zum Mitgefühl zu vermitteln, für es da zu sein, seine Entwicklung zu verfolgen und positiv zu beeinflussen…

    Zu sehen, was aus meinen und den Genen meines Freundes entstehen kann…

    Aber reicht das? Reicht das wirklich, um all die Opfer zu bringen, die Kinderhaben erfordert? Es andauernd in der ganzen Weltgeschichte herumchauffieren müssen, weil ja heute Kinder nicht einmal mehr alleine zur Schule gehen dürfen? Jeden Tag Stunden mit Schulstoff Pauken verbringen, weil die Lehrer das Beibringen dank Hausaufgaben outsourcen? Die eigenen Bedürfnisse IMMER hintenanstellen müssen?

    Ich muss mir wirklich einmal ein paar Stunden Zeit nehmen und die Tipps sorgfältig durcharbeiten.
    Danke für die Inspiration und die Anleitung!

    1. @Lisa (37): Vielleicht liest du meine Nachricht hier ja noch. Dein Text hätte 1:1 von mir stammen können! Darf ich fragen, wie Du Dich/ihr euch inzwischen entschieden (oder nicht entschieden) habt? Mir geht es wirklich ganz genauso wie Dir in 2019 und ich teile jeden Deiner Gedanken, daher würde es mich wirklich interessieren, wie es sich bei Dir entwickelt hat.

      LG

  14. Wow, Lisa – was Du schreibst, könnte von mir sein!
    Ich wollte nie Kinder – und kann mir auch heute ein Leben mit Kind nicht vorstellen. Ich gehe gern arbeiten, habe viele Hobbies, und konnte mit kleinen Kindern nie viel anfangen.

    Aber mein Mann wäre ein toller Vater. Und natürlich wäre ich neugierig, wie ein Kind von uns aussähe und wäre.
    Aber reicht das, um ein Kind zu bekommen?
    Ich bin jetzt 34. All unsere Freunde haben Kinder, auch meine „kleine“
    Schwester. Wir sind nie mehr ohne Kinder unterwegs – nur dass es nie unsere eigenen sind.

    Werde ich das später bereuen?

    1. Hallo Xeno und Lisa,

      genau so denke ich auch. Werde ich es später bereuen? Euer Post war 2019 – wie habt Ihr Euch mittlerweile entschieden? Viele Grüße, Mimi

  15. Liebe Lisa, liebe Xeno,
    es freut mich auch total, dass ihr genau das fühlt, was ich auch denke. Ich hatte nie wirklich einen Mutterinstinkt. Ich kann mit Babys nichts anfangen. Eine Freundin hat ein Kind bekommen; ich bin jede Woche bei ihr zu Besuch, bestaune pflichtschuldig das Baby, und dann falle ich mit „awww, süß!“ über ihre Hasen her. Auch der Alltag mit älteren Kindern bei meinen Freunden strengt mich schon als Besuch an und hat bei mir nie das Gefühl „das will ich auch“ ausgelöst, obwohl ich die Kinder mag und auch mal eine Stunde mit ihnen spiele. Dazu kommt noch, dass ich durchaus Mütter kenne, die mir im Vertrauen sagen, dass sie ihre Kinder zwar lieben, aber hätten sie vorher gewusst, wie anstrengend das wird, dann hätten sie sich wohl anders entschieden. Das ist eigentlich der Angst-Punkt, der mich am meisten belastet. Ist man immer überzeugt, man möchte Kinder, nimmt man die Sachen eher in Kauf. Bei einem Traumjob würde man ja auch sagen, da werde ich zwar wenig verdienen, aber dafür wollte ich das schon immer machen. Aber wenn man nicht mal sicher ist, ob man ein Kind will, und wenn, dann stellt man sich nur ein gesundes vor und ohne, dass der Partner sich trennt usw… Bereut man das dann nicht doch? Wie furchtbar für die Mutter-Kind-Beziehung! Ich kann mir außerdem schwer vorstellen, wie die Hormone und die Bindung zum eigenen Kind sich dann auswirken. Das ist sozusagen der unbekannte Faktor, der mich überlegen lässt, ob ich mit Kind dann doch noch ein vorher nicht gekanntes Glück finden würde. So von außen wäre ich nämlich sonst ziemlich sicher eher nicht bei der Kinder-Fraktion… Und mit Mitte 30 ist es einfach nötig, sich zu entscheiden. Meinem Freund geht es leider genauso. Wir haben ein tolles Leben, viele Hobbys, reisen, haben viel Zeit für uns und für den Partner. Ich vermisse nichts. Aber wird das so bleiben? Werde ich mit 50 dann denken, ach man, hätten wir mal…? Ich weiß es nicht.

  16. Hallo Xeno, Lisa, Anna
    Ihr sprecht mir aus der Seele. Ich habe immer gemeint, ich brauche kein Kind um glücklich alt zu werden. Nun ist es aber passiert und ich muss mich entscheiden. Ich bin 35 und ungeplant schwanger geworden. Bin nun in der 5. Woche. Allerdings führe ich eine Fernbeziehung seit zwei Jahren, sehr sehr fern, und wir wussten so schon nicht wie es weiter gehen soll. Nun das! Ich habe wahnsinnige Angst davor mich falsch zu entscheiden. Und ich meine beide Seiten. Die Zeit rinnt davon, auch doppeldeutig. Jetzt bin ich 36 und das ist wahrscheinlich die einzige Chance, doch kann der Vater nicht an meiner Seite sein bzw. bedeutet das auch eine riesige Herausforderung. Schaffe ich das alleine, will ich das überhaupt? Der Artikel hilft mir dabei nicht wirklich weiter da ich wirklich zwischen beiden Seiten hänge und sowohl das eine als auch das andere zutrifft. Würde ich einen Abbruch bereuen und mein Leben dann leer sein oder wäre ich mit Kind überfordert und würde es dann bereuen. Vielleicht hat hier jemand einen Tipp für mich. Jeden Tag wechsel ich in meinem Bauchgefühl hin und her, habe schlaflose Nächte und die Zeit rinnt davon. Ich habe große Angst, da ich auch nie einen Mutterinstinkt hatte, andererseits kann ich es mir auch toll vorstellen. Ich weiß nicht mehr weiter.

    1. Liebe Tina,
      Darf ich fragen zu welcher Entscheidung Du gekommen bist? Bin im Moment genau in der selben Situation. Allerdings bin ich schon 37.
      Kinder waren für mich nie wirklich ein Thema und jetzt das! Jede Nacht grübele ich, ob ich das will und auch kann. Die Zeit rennt wegen der Entscheidung und die Gefühle und Gedanken ändern sich täglich.

      Liebe Grüße,
      Sarah

  17. Bekomme dein Baby und lasse nicht abtreiben. Damit wirst du nicht fertig werden. Der Mutterinstinkt kommt mit dem Baby…..

    1. Das sehe ich anders. Ich bin vor 6 Jahren ungewollt schwanger geworden, habe in der 6. Woche abgetrieben und es nicht bereut. Ich habe mich vorher beraten lassen, überlegt, ob es wahrscheinlich ist, dass ich mit diesem Partner die nächten zwei Jahre das Kind gemeinsam aufziehen würde – dies mit Nein beantwortet – und in Übereinstimmung mit dem Erzeuger eine Abtreibung durchführen lassen. Ich hielt es für unfair, ein Kind in die Welt zu setzen, für das ich persönlich nicht bereit war und das vermutlich mittelfristig ohne Vater groß werden würde. Ich bin unendlich froh über die damalige Entscheidung. Die Beraterin sagte mir damals, dass meine Schlussfolgerungen logisch klängen und sie nach 20 Jahren Erfahrung sagen kann, dass ein Abtreibung – so sie denn aus freien Stücken und nach gründlicher Überlegung durchgeführt wird – in den seltensten Fällen zu Gewissensbissen oder Reue führt. Von Herzen alles Gute!

  18. Liebe Tina,

    eine sehr schwere Entscheidung. Dass dir der Artikel dabei nicht so recht weiter hilft, kann ich gut verstehen. Für deine Situation passt es einfach auch nicht.

    Ich empfehle dir, dich an eine Schwangerschaftkonfliktberatung zu wenden. Die Menschen dort können dir ganz individuell bei deiner Entscheidung zu helfen.

  19. Liebe Tina,
    Ich war in einer aehnlichen Situation wie du vor Jahren und ich habe mich fuer Abbruch entschieden und ich bereue nicht diese Entscheidung.Ich habe sehr lange gezoegert was richtig und was falsch waere.Damals war ich35 jahre alt und hatte weder einen Partner,noch einen sicheren Job mit gutem Einkommen.Die Entscheidung fiel mir trotz der Schwangerschaftsabbruchberatungen sehr schwer ,aber ich habe fuer die jenige Situation die beste Entscheidung getroffen.Jetzt bin ich 38 und ich habe fuer mich selbst festgestellt,dass wenn so was wieder passiert,wuerde ich genau dasselbe tun.Hoere auf dein Herz und stell dir die Frage,ob du wirklich ein Kind brauchst um ein erfuelltes und glueckliches Leben zu haben.Kannst du fuer ein Kind sorgen und deine Beduerfnisse opfern?Kannst du finanziell dir ein Kind leisten?Willst du ein Kind,nur weil die Gesellschaft das will,oder weil die Eltern Enkelkinder haben wollen?!Egal welche Entscheidung du triffst,wuensche dir viel Erfolg!

  20. Sehr gut durchdachter Artikel. Mit Liebe und Kopf geschrieben. Sehr tiefsinnig und regt zum Nachdenken an. Gute Tipps und Einfühlungsgeschichten um in sich hinein zu horchen. Es ist nicht Oberflächlich oder im allgemeinen verfasst, das gefällt mir. Ewig nicht mehr so viel gelesen ohne das ich gelangweilt war. Das ist die erste kinderseite die ich komplett durchgelesen habe und Freude daran hatte. War mir immer bei der Entscheidung unsicher, jetzt weiß ich wenigstens in welche Richtung ich gehen möchte. Danke dafür!

  21. Ich möchte mich anschließen. Tiefgründiger Artikel, den ich mit Ruhe und Geduld noch einmal lesen möchte.
    Ich bin 37 und stehe wohl inzwischen vor der Entscheidung Kinder oder Beziehung. Mein Partner sagt zwar schon lange, dass er eigentlich Kinder möchte – nur eben nicht jetzt. Ich wünsche mir Kinder und habe immer darauf vertraut, dass er sich irgendwann für Kinder entscheidet. Nun habe ich mir seit einiger Zeit versucht vorzustellen, wie es ist, wenn wir tatsächlich keine Kinder bekommen. Manchmal gelingt es auch, aber im Grunde meines Herzens weiß ich, dass ich immer eine Familie wollte und ihm wohl irgendwann vorwerfen werde, wegen ihm auf Kinder verzichtet zu haben.
    Wie in Gottes Namen trifft man eine solche Entscheidung??

    Niin

  22. Der Artikel könnte mir wirklich weiter helfen, jedenfalls beinhaltet er einige sehr gute Gedanken. Ich bin Anfang 30 und mir war stets klar, dass ich keine Kinder möchte – aus vielfältigen, oftmals durchdachten Gründen. Nun ist es aber so, dass der gesellschaftliche Druck auf Frauen meines Alters nicht gerade sinkt… Und ich mich langsam auch in einer Spirale wiederfinde, in der ich mich frage, ob ich mit meinem – momentan sehr ausgefüllten, glücklichen – Leben in 20 Jahren noch genauso zufrieden sein werde, wenn ich auf Kinder verzichte. Das schlimme daran : ich weiß nicht, ob die Zweifel intrinsisch begründet sind oder durch den steten Druck von außen herrühren – das macht es gerade so vertrackt.

  23. Ich bin 39 geworden und ich weiß immer noch nicht, ob ich ein Kind bekommen soll oder nicht. Wenn es denn überhaupt noch gehen würde. Es gibt einige Gründe dafür und einige dagegen und manchmal bereue ich, dass ich diese Entscheidung nicht schon vor fünf oder zehn Jahren getroffen habe. Ich hab wirklich Angst davor, es jetzt nicht mehr zu packen oder es aber irgendwann zu bereuen, keins zu haben.

    1. Es geht mir auch so. Ich bin nun 40. Ich habe mit 33 meine Verhütung abgesetzt und habe es darauf ankommen lassen. Es hat nicht eingeschlagen. Mit 37 Jahren haben mein Partner und ich uns entscheiden ein IVF zu machen, das war vor drei Jahren. Ich tat das um nicht irgendwann zu bereuen das ich nicht alles dafür getan habe. Hervor kamen gute Eizellen, die nun eingefroren sind. Ich hatte nie das grosse Bedürfnis nach Kinder oder Mutter sein. Selbstverständlich hätte ich mich wahnsinnig gefreut wenn es auf natürliche Art geklappt hätte.
      Die Zeit rennt mir nun davon. Ich weiss nicht was ich tun soll. Mein Partner und ich haben ein tolles Leben. Ich frage mich was ist mein Ego und was sind meine Wünsche?

      1. Hallo Sibylle,

        da hast du ja schon einen ganz schön langen Weg mit diesem Thema zurück gelegt. Und jetzt fühlt es sich an als rennt dir die Zeit davon. Und du weißt nicht, was du tun sollst. Ich stelle mir das schwierig auszuhalten vor. Wie gut, dass du aktiv nach einer bewussten Entscheidung suchst.

        Ich könnte mir vorstellen, dass dir der Tipp 4 sehr weiterhelfen könnte.

        Außerdem könntest du dir auch mal diesen Artikel anschauen: https://zeitzuleben.de/selbstcoaching-methode-innere-team/

        Mit der Methode gewinnst du mehr Klarheit darüber, welche verschiedenen „Stimmen“ in dir zu Wort kommen. Und das kann eine gute Basis sein, mit der Entscheidung weiterzukommen.

        Falls du möchtest, beschäftige dich mit dem Tipp 4 oder der Selbstcoaching-Methode „Inneres Team“. Und schreib gern auch, was du dabei über dich herausfindest.

        Ich wünsch dir, dass du Schritt für Schritt zu einer Entscheidung findest, hinter der du voll stehen kannst.

        Liebe Grüße
        Nicole

  24. Hallo Simone,

    der beste Zeitpunkt für diese Entscheidung war vielleicht vor fünf oder zehn Jahren. Der zweitbeste Zeitpunkt ist jetzt. 🙂

    Nutze die Zeit, nun eine bewusste Entscheidung zu treffen. Denn: Wie würdest du dich in z. B: 7 Jahren fühlen, wenn du dich der Entscheidung jetzt nicht stellst?

    Wie kann ein nächster Schritt auf deinem Entscheidungsweg aussehen?

    Meine Idee dazu:

    Es klingt als hättest du eine Menge Gedanken, Meinungen und Argumente im Kopf.

    Vielleicht hilft es dir, wenn du alles, was in deinem Kopf vor sich geht, einmal zu Wort kommen lässt. So bekommst du einen besseren Überblick und gewinnst womöglich mehr Klarheit.

    Hier habe ich eine Methode beschrieben, mit der das sehr gut gelingen kann: Das innere Team: https://zeitzuleben.de/selbstcoaching-methode-innere-team/

    Es ist zwar etwas aufwändiger, aber es lohnt sich. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Sowohl persönlich als auch mit Coaching-Klientinnen.

    Ich wünsch dir einen guten Weg mit deiner Entscheidung.

    Nicole

  25. Hallo,

    Ich bin so unglaublich unsicher was ich möchte. Ich werde 35 und Kinder passten bis jetzt nicht in mein Weltbild. Viele der Fragen oben konnte ich klar beantworten. Die Tendenz geht in Richtung Nein.

    Ich habe keine Angst der Situation nicht gewachsen zu sein, finanzielle Ängste, oder allein da zu stehen. Ich denke, mein Mann und ich würden das hinbekommen. Er wäre bestimmt ein toller Vater.

    Wenn ich in mich rein höre, sind es mehr ganz persönliche, irgendwie auch sehr sehr egoistische Gründe: „ich habe im Großen und Ganzen kein Interesse mich um ein kleines Kind/Baby zu kümmern, oder meine Zeit darin zu investieren.
    Ich habe keine Lust mir meine Figur zu versauen oder 9 Monate meine sportlichen Aktivitäten einzuschränken, der Gedanke daran Nervt mich schon sehr. Ich bin nicht breit das einzuschränken.“

    Auch jobmäßig müsste ich mich so sehr einschränken.

    Ich findet es furchtbar wenn ich Frauen in der Öffentlichkeit stillen seh, eigentlich das normalste auf der Welt, aber mich stößt es ab und Babys von Freunden will ich absolut nicht auf dem Arm haben, ich mag den Geruch schon nicht, alle um mich rum penetrieren mich immer mit „oh mein Gott, Babys riechen so gut!“ ich kann mit diesem lauwarmen, Zuckerwatte-Pudergeruch nichts anfangen, ganz im Gegenteil!

    So vieles was mit dem Thema zu tun hat, stößt mich ab oder stört mich. Manchmal komme ich mir vor, wie der oberflächlichste, furchtbarste Mensch überhaupt. Und wenn ich dann versuche mal darüber zu reden, bekomme ich sowas wie „da wächst man rein“ oder „wenn es das eigene ist, ist das anders“. Aber was wenn nicht?! Was wenn es sich als absoluter Fehler herausstellt!

    Auf der anderen Seite, ist das eine Momentaufnahme, was wenn ich es doch mit 50 oder 60 Jahren bereue, kein Kind zu haben! Es gibt so vieles, dass ich doch irgendwie weiter geben möchte, vieles aus meiner eigenen Kindheit auch. Aber ein Baby?!

    Es ist so schwer! Es macht mich wahnsinnig, ich liege nachts wach, das Thema ist allgegenwärtig, egal was ich tu.

  26. Ich finde Übung 10 genial hilfreich. Und auch die Veränderungen der Frage: will ich eine Mutter sein? Dieser Frage finde ich viel treffender als die nach Kind haben/nicht haben. Weil es in der Frage „Mutter“ um meine Rolle geht, um die Konsequenzen für mich in meiner Alltagsrolle/Rolle meines Lebens.
    Ich zum Beispiel wollte keine Kinder, noch nie Kinderwunsch (Angst vor Behinderung, Krankheiten in der Familie die bei Hormonwechsel ausbrechen), Todesangst vor Geburt, Vorbild Freunde mit Familie- die waren nur noch fix und fertig, wer kann das wollen??? Andererseits wollte ich gern Familie, bloss eben nicht durch mich. Es ärgerte mich irgendwann (sinnloserweise, aber ich hatte keine andere Lösung) extrem, dass mein deutlich älterer Freund nicht längst Kinder hatte bzw. Dass Männer keine Kinder kriegen können. Ich wollte defintiv nicht selber da durch. Und ich fühlte mich irgendwie auch aus meiner Biografie zu kaputt, nicht sauber genug aufgewachsen- keine wirklich schlimmen Traumata, aber der Umgang von Eltern mit Kindern war damals nicht unbedingt von Empathie geprägt. Ich wusste, dass ich dass nie überwunden hatte und hatte auch keinen Plan, wie das zu überwinden wäre, denn wiederholen wollte/könnte ich das nicht.
    Ich habe mit 29 einen Abbruch hinter mir, es war eine gute Entscheidung. Ich war noch sehr mit meinem inneren Aufräumen zum Umgang meiner Mutter mit mir und der Wahrnehmung meiner Kindheit geprägt. Ich empfand meine Kindheit als recht leer und konnte mir gar nicht vorstellen, das jemandem freiwillig nochmal zuzumuten. Also erstmal keine Kinder.
    Mehrere Freunde um uns versuchten es, kein Erfolg, jahrelang. Also kein Problem, alle um uns blieben kinderlos.
    Dann war ich plötzlich schwanger, Sex am 22. Tag, wer wird da schwanger? Mit 37?
    Ich hab erst nicht an Schwangerschaft gedacht, hatte hypochondrische Angst vor schlimmsten Bauchkrankheiten. Als sich herausstellt, dass ich nur schwanger bin, war ich sehr erleichtert (Das für mich keine Lebensgefahr besteht) und konnte die Situation glücklicherweise dieses mal gleich annehmen. Alles besser als Darmkrebs…
    Ich musste mich die gesamte Schwangerschaft sehr um alle meine noch offenen Themen bemühen, hab sehr viel Geld bei 2 guten psychologischen Heilpraktikern gelassen, habe instinktiv sehr aktiv für mich gesorgt, aufgeräumt, gelernt. Mich um mich gekümmert bevor ich mich nur noch um jemanden anders kümmern musste. Das war die beste Investition meines Lebens. Alleine kann man manches nicht schaffen, es fehlen aber manchmal nur Details zur Lösung.
    Ich habe mir für alles wo ging professionelle Hilfe geholt, auch für die Geburt. Nicht nur soviel Hilfe, dass es gerade so geht, sondern bis es mir gut damit ging bzw. Gut genug.
    Alle meine Ängste haben sich (zumindest in den ersten 4 Jahren) nicht bestätigt. Es kamen ungeahnte andere Themen stattdessen. Aber ich verstehe 100% was ihr schreibt: es kann komplett nach hinten losgehen und ist dann nicht niiiiiiieee mehr veränderbar.
    Ich muss zugeben, dass es für mich vor allem in der (für mich schwierig zu ertragenen Anfangszeit nach der Geburt) oft gut war zu wissen, dass ich mich für den Sch… NICHT selbst entschieden hab sondern für mich entschieden wurde. Wahrscheinlich habe ich mir da aber auch einfach immer noch zu wenig Hilfe geholt/auf Unterstützung bestanden, es war einfach zuviel für mich.
    Ich bin ein extremer kopfmensch der seine Umgebung nur sprachlich wahrnimmt , das hat es mir zusätzlich schwer gemacht – das Kind redet so wenig am Anfang – und solange hatte ich (schlimm das zu sagen) auch sowas wie Wahrnehmungsschwierigkeiten meinem Kind ggü.. Inzwischen ist sie ein 3jähriger Wasserfall, deutlich leichter für mich.
    Endergebnis: ich fühle aktuell, dass es für mich keine bessere Rolle als Mutter gäbe, es ist meine Bestimmung, ich bin zur Löwenmutter geworden und musste schon ganz schön kämpfen/ einstehen für sie. Ich hätte das vorher nie gedacht, wahrscheinlich Hormone… aber, was wenn die nicht gekommen wären? Ich kenne all diese Fragen.
    Ich wär heute gern 10 Jahre jünger, dann hätte ich mich evtl. Noch öfter gewagt (kann aber nicht mit Sicherheit sagen, ob ich es wirklich geschafft hätte, alle Ängste bewusst abzubauen und mich selbst nochmal pro zu entscheiden. Gewünscht hätte ich mir mehr Kinder).
    Die entscheidende Frage ist für mich, will ich eine Mutter sein, will ich diese Rolle?
    Und mir in dieser Rolle soviel Unterstützung zuzugestehen, wie ich eben brauche, auch wenn das viel erscheint. Das kommt alles nicht nur mir sondern auch dem Kind zugute.
    Eltern sein bedeutet heutzutage deutlich mehr Aufmerksamkeit als früher, man kann es nicht einfach laufen lassen, dazu gibt es in unserer Zeit zuviel Möglichkeiten von einem menschlichen, entwicklungsgerechten Weg abzukommen (ausser man lebt allein mit Kindern und Mann im Wald, was ich mir ehrlicherweise schon sehr oft gewünscht habe, unerreichbar für alle Kommentargeber oder Zivilisations“krankheiten“ wie übermässig Fernsehen, Videos, Süssigkeiten von Verwandten etc, von Was man sein Kind abhalten muss und gegen Windmühlen kämpft, und das ist nur das überschaubare Kleinkindalter). Das wollte ich noch erwähnen.
    Ob ich in 1, 5 oder 10 Jahren noch glücklich bin, kann ich heute nicht sagen. Ich fürchte das autonomer/frecher/ härter werden jetzt schon und sehe mich todunglücklich mit frechem grossen Balg in 10 Jahren. Aber ich hatte die intensivsten und schönsten Jahre meines Lebens seit Start der Schwangerschaft, unvergleichbar zu allem anderen.
    Ich wünsche euch allen eine gute Entscheidung für euch. Alles Liebe

  27. Ich konnte mir auch nie so richtig ein Leben mit Kindern vorstellen. Hatte auch nie wirklich Berühungspunkte und fand Kinder eigentlich ziemlich nervig.
    Ich war gerne Single und absolut unabhängig. Bin auch echt immer viel Feiern gewesen und stets mit Freunden unterwegs. Eines Tage habe ich mein Partner kennengelernt (Vor 5 Jahren). Wir haben die Zeit miteinander genossen und dann kam doch sehr schnell ein Wunsch irgendwie die Beziehung auf eine weitere Ebene zu führen durch Nachwuchs. Sowohl ich, als auch mein Partner waren am zweifeln, ob es dass richtige sei oder der richtige Zeitpunkt usw.
    Haben uns dafür entschieden und es hat auch nicht lange gedauert. Wir haben eine wundervolle Tochter bekommen. Sie ist mittlerweile fast 4 Jahre. Uns hat die kleine Maus so begeistert, dass ein zweites ziemlich schnell im Raum stand. Jetzt haben wir noch einen so süßen Jungen (fast 2 Jahre).
    Ich hätte mir das alles echt nicht so vorstellen können, aber ich bin mega glücklich mich für Kinder entschieden zu haben. Klar kann man nicht mehr großartig ausschlafen oder jedes Wochenende feiern gehen, doch dass ist es mir alles Wert, denn ich habe mein Herz bevor ich Kinder hatte noch nie „lachen“ gespürt und jetzt beinahe jeden Tag.
    Auch beruflich läuft es nach wie vor beim selben Arbeitgeber weiter.
    Ich denke man sollte sich schon etwas bereit dafür fühlen. Ich liebe jetzt 2 Menschen mehr als Vorher.

    1. Hallo Melanie,
      ich lese in deinem Bericht, dass sowohl du als auch dein Partner gehadert hat, ob Kinder das richtige sind bzw. ob das der richtige Zeitpunkt ist. Was hat deinen Partner und dich überzeugt es anzugehen? Ich frage deshalb, da mein Partner sich damit „abgefunden“ hat, dass er sich nicht vorstellen kann Kinder zu haben.

      Ich freue mich zu lesen, dass ihr offensichtlich gerne gefeiert habt (was wir auch gern tun aber das nicht mehr wichtig zu sein scheint?) und euch andere Dinge nun wichtiger sind. Darf ich ganz ehrlich fragen, ob es nicht doch mal einen Zeitpunkt geben kann wo am sich wünscht man wäre wieder frei?

  28. Ich kann das was Norma berichtet sehr gut nachvollziehen. Ich habe mein Leben bisher (bis zum 41 Lebensjahr) sehr gut genossen und Kinder zu bekommen war für mich kein Lebenswunsch aber doch etwas, von dem ich mir sicher war, dass ich Mama werden würde und sie eine Rolle in meinem Leben spielen würden.
    Nun habe ich seit drei Jahren – nach etlichen Nieten – das große Los gezogen und habe einen Partner an meiner Seite, der die Abenteuerlust und Outdoorliebe genauso in sich spürt. Wir haben einen Altersunterschied von 8 Jahren (er ist jünger) und anfangs unserer Beziehung waren Kinder theoretisch ein Thema. Als es nun an die „Umsetzung“ ging offenbarte mir mein Partner, dass sich der Kinderwunsch bei ihm überhaupt nicht einstellt. Für mich ein ziemlicher Schock, obwohl das für mich bisher auch keine große Rolle gespielt hatte. Aber die Vorstellung kein Kind / keine Kinder zu bekommen tut irgendwie weh. Obwohl ich auf der anderen Seite die Vorteile (ja, teilweise Gegenargumente meines Freundes) auch sehe und mich sehr gut damit beruhigen kann. Es macht mich einfach kirre so dermaßen hin und hergerissen zu sein zwischen dem Wunsch ein Kind zu bekommen – nicht wirklich ein Kind zu haben aber niemals zu erleben, wie es ist schwanger zu sein und ein Leben in sich heranwachsen zu fühlen – und dem Wunsch mit meinem Partner innig verbunden zu bleiben (ja! ohne Kind dazwischen, dass die Zweisamkeit und der spontanen Freizeitplanung stört).
    Unsere Freunde sind vor ungefähr 1.5 Jahren Eltern geworden und es zeigt sich, dass mein Partner nicht nur kinderlieb ist, er aber auch total zugetan ist und er eine Begabung hat den kleinen Sohn unserer Freunde zu bespaßen. Nicht nur der kleine hat Spass, auch mein Freund. Aber trotz allem beharrt er darauf, dass er sich kein Leben mit einem eigenen Kind vorstellen kann. Ich weiß aber, dass er ein Super-Papa wäre. Ich kann ihn aber nicht umstimmen das Abenteuer Kind einzugehen (ich bin mir auch unsicher), bin mir aber sehr sicher, dass wir beide das super hinkriegen würden.

    Kann mir jemand einen Tipp geben?

    Vielen Dank an der Stelle an Nicole! Du hast mir an vielen Stellen deiner „Check-Liste“ aus dem Herzen gesprochen. Und ich finde die Fragen, die du aufgelistet hast und die man sich selber stellen kann, sehr gut. Aber letztendlich geben die Beiträge viel mehr Antworten… Ich glaube, ich muss nochmal mit meinem Freund reden 😉

  29. Hallo Simone,
    du bist 39 geworden und überlegst dir, ob du ein Kind willst oder nicht. Hast du denn einen Partner dazu?

    Liebe Grüße,
    Dori

  30. Ich lebe nun Kinderlos.
    Danke für diese Hinweise und Tipps. Ich bin nun gerade etwas erleichterter mit meinem Dasein. Meine Situation (Frau, 40 1/2) ist diese, das ich kinderlos lebe, es aber nicht wirklich vor hatte. Jedoch auch nie wirklich aktiv anders wollte. Dadurch das ich die letzten Jahre immer Partner (2) hatte die bereits Kinder hatten, kam der Gedanke an eigene Kinder nur bedingt bei mir vor. (es gab dieses Thema in der Partnerschaft aber nie Final). Ich war oft froh so zu leben wie ich es tue denn die Einschränkungen meiner Partner störten mich. Ich musste auf sie verszichten, konnte mich aber auch nicht vollkommen auf ihre Situation einlassen. Wollte ich garnicht.
    Zu oft hat mir aber auch der Gedanke „nun haste nen Partner, nun kannste auch Kind…“ die Möglichkeit vor Augen gehalten.
    Doch ich habe ein schönes Leben. Ich habe Zeit, Geld, Freunde, Hobbys und die Freiheit mich als die Mitte meines Lebens sehen zu dürfen. Das soll nicht egoistisch sein den jeder der ein Kind hat sollte oder muss diese Mitte unweigerlich aufgeben. So meine ich das. Alles andere wäre verwerflich.
    Diese Tipps haben mich letztlich bestätigt das ich ohne Kind leben kann und möchte. Denn die Zweifel mich umzustellen, neu auszurichten und mich anzupassen überwiegen definitiv.

  31. @ Simone
    Ich möchte mich Dori’s Frage anschließen. Gibt es denn einen Partner? Wenn nicht…
    Bitte begib dich nicht in die Abhängigkeit „vielleicht bin ich mal alleine“. Das Suchen und Finden nach dem Partner ab einem bestimmten Alter bringt oft die Frage nach Familie mit sich. Ein Kind kann lebensbereichernd sein, ja. Ein Partner ansich aber auch. Aber du bist dein Leben und nicht „irgendwelche Komponenten“.

    Leider kenne ich zu viele die sich nur noch über das Mutter/Vater sein definieren. Sie haben nahezu alle Aspekte die das Leben ausmacht verloren. Ich glaube das zu oft über die Jahre eine Art Versorgerpflicht antrainiert wird. In dieser Zeit ist es toll da man seiner „Pflicht“ so schön nachkommen kann… und dann? Das nur am Rande.

    Triff deine Entscheidung … für dich. (Fast) alles was im Leben sollte letztlich NUR DEINE Entscheidung sein.

    @ Svenja R.
    schön das du deinen Weg gefunden hast.

    Allgemein:
    Ich habe schon sehr oft Klienten gehabt die aus Angst und Unzufriedenheit in ihrem Leben den Kinderwunsch als Fokus ihrer Probleme und die Erfüllung des Kinderwunsch als die Lösung aller Probleme gesehen haben. Ein höchst riskanter Weg! Denn die Unzufriedenheit vieler, ist nicht das fehlende Kind, es sind andere, zuvor entstandene Probleme welche sich durch diesen Wunsch nur all zu gut umleiten oder verstecken lassen.
    Jeder sollte sich bitte ganz bewußt sein ob hier kompensiert, repräsentativ gewünscht wird oder ob der Wunsch nach Kindern wirklich existiert.

  32. Ich fand den Artikel und die Tipps für die Entscheidung sehr gut und praktisch. Sie liefern eine gute Anleitung, verschiedene Szenarien in Gedanken durchzuspielen und dabei zu beobachten, wie der eigene Kopf und der Bauch darauf reagieren.

    Interessant ist nun, dass sich fast ausschließlich Kommentare von Frauen, aber nicht von Männern zu diesem Artikel finden. Dabei dürften Männer genauso oft über diese Frage zu entscheiden haben wie Frauen.

    Ich habe die Tipps alleine (alle außer Tipp 12) durchgearbeitet und kam zu dem recht eindeutigen Ergebnis, dass ich mir kein Kind wünsche. Aber ich habe nun das unangenehme Gefühl, dass die Sache damit immer noch nicht abgeschlossen ist. Meine Freundin wünscht sich Kinder, und obwohl sie sagt, dass sie die Zukunft mit mir unabhängig davon plant, ob wir Kinder haben werden oder nicht, habe ich den Eindruck, dass ihr immer etwas Wichtiges fehlen würde, wenn sie kinderlos bliebe, und sie vermutlich auf lange Sicht nicht glücklich wäre.

    Die Frage ist nun, ob man auf Dauer eine harmonische und erfüllende Beziehung führen kann, wenn man bei diesem Thema offensichtlich diametrale Einstellungen/Bedürfnisse hat. Auch frage ich mich, in welche Richtung sich Partner mit verschiedenen Wünschen am besten einigen sollten (also wieder die Anfangsfrage: Kind ja oder nein).

  33. Hallo Florian und alle anderen, die die Frage ebenfalls interessant oder persönlich wichtig finden:

    Was ist, wenn eine Person in der Partnerschaft kein Kind möchte, die andere aber schon?

    Wie geht man damit um?

    Eine Frage, die bestimmt den einen oder die andere beschäftigt. Daher antworte ich hier auch mal sehr ausführlich. Quasi in Form eines kurzen Artikels 😉

    Erst einmal ist es eine gute Idee, sich Zeit zu nehmen, miteinander darüber zu sprechen. Dabei auch ganz bewusst in die Tiefe zu gehen.

    Sich austauschen. Fragen und Zuhören:
    Wieso möchtest du Kinder?
    Wieso möchtest du keine?
    Selbst erzählen, wieso man was will und wieso auch nicht.

    Dieser Artikel kann dabei helfen, sich darüber auszutauschen. Denn es werden einige Aspekte angesprochen, über die viele so ohne weiteres gar nicht nachdenken. Manchmal findet man auf diese Weise zu einer gemeinsamen verbindenden Sichtweise.

    Oftmals aber auch nicht.

    Dann steht am Ende dieses Austausch: Ich will und du nicht. Oder umgekehrt.

    Und nun?

    Womöglich gibt es Menschen, die trotz Kinderwunsch auf Kinder verzichten, weil der andere sich ein Leben mit Kindern nicht vorstellen kann. Vielleicht finden diese auch einen guten Weg miteinander.

    Vielleicht gibt es auch Menschen, die Kinder bekommen, obwohl einer der beiden das nicht wollte. Und vielleicht finden auch sie einen guten Weg miteinander.

    Womöglich gibt es Menschen, die sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Haltung zur Kinderfrage trennen und damit später sehr froh werden. Oder aber kreuzunglücklich. Oder aber irgendwas dazwischen.

    Das kann alles sein … Wir können nicht in die Zukunft schauen.

    Aber auf welcher Basis lässt sich denn dann eine Entscheidung treffen?

    Eine gute Entscheidung triffst du, wenn du auf der Basis deiner Werte entscheidest. Wenn dein Bauch und dein Verstand in diese Entscheidung einfließen. Dann kannst du eine wohlüberlebte und gefühlsmäßig stimmige Entscheidung treffen, eine Entscheidung, hinter der du wirklich stehen kannst.

    Und für Partnerschaften gilt das ganz ähnlich: Eine gute Entscheidung trefft ihr, wenn ihr auf der Basis eurer Werte entscheidet. Wenn ihr Bauch und Kopf zusammen nehmt.

    Aber wie geht das?

    Die Tipps in diesem Artikel versuchen das alles zu berücksichtigen: Werte, Bauchgefühl, Verstand.

    Daher mein Tipp: Geht doch vielleicht zu Zweit die Tipps in diesem Artikel durch. Immer unter den Fragestellungen:

    A) Was ist, wenn wir uns für ein Leben mit Kind entscheiden? (Auch wenn einer von uns das eigentlich gar nicht möchte.)
    B) Was wenn wir uns für ein Leben ohne Kind entscheiden? (Auch wenn einer von uns das eigentlich gar nicht möchte.)

    Hier einfach mal alle Tipps aus dem oberstehenden Artikel umgemünzt auf die beiden Fragen (natürlich nur sehr kurz. Detailliertes dazu lest bitte oben nach):

    1. Welche Ängste hättet ihr, wenn ihr euch für ein Leben mit Kind oder ohne Kind entscheidet?

    2. Seid absolut ehrlich. Was ist wenn ihr ein Wahrheitsserum geschluckt hättet?

    3. Was wäre, wenn ihr jetzt aus Versehen schwanger wäret? Wie würdet ihr euch fühlen? Damit umgehen? Was wäre denn dann?

    4. Welche Du solltest …“-, „Du musst aber …“- und „Du darfst nicht …“-Botschaften tragt ihr in euch? Sprecht über eure Glaubenssätze. (Genaue Anleitung dazu in Tipp 4 in diesem Artikel hier)

    5. Lasst euer Unbewusstes entscheiden. Werft eine Münze und schaut, wie ihr euch fühlt.

    6. Stellt euch die bestmögliche Entwicklung vor. Jeweils für die Entscheidung für ein Leben mit oder ohne Kind. Und stellt euch vielleicht auch vor, wie es laufen könnte, wenn es schlecht läuft. Oder wenn es so mittel läuft. So bekommt ihr ein Gefühl dafür, wie es euch mit möglichen Entwicklungen gehen könnte.

    7. Findet eure Bedürfnisse heraus? Was ist euch wirklich wichtig? Was braucht ihr? Welchen Einfluss hat ein Leben mit oder ohne Kind auf eure Bedürfnisse?

    8. Lasst euer Unbewusstes sprechen (siehe Vorstellungsübung in Tipp 8)

    9. Stellt euch die Konsequenzen für die nächsten Jahre und Jahrzehnte vor. Jeweils für die Entscheidung für ein Leben mit oder ohne Kind.

    10. Was wäre, wenn ihr die Nachricht bekämet: Wir können keine Kinder bekommen.?

    11. Wie geht es euch mit der jeweiligen Entscheidung, wenn ihr sie alleine weitertragen müsstet. Ihr entscheidet euch für ein Leben mit oder ohne Kind. Was ist, wenn der andere Partner irgendwann verstirbt, sich trennt … wie lebt ihr mit der Entscheidung?

    12. Trefft die Entscheidung für euch allein. Und für euch gemeinsam. (Das ist ja das, was ihr gerade macht ;-))

    13. Lasst keinen Standpunkt aus. Argumentiert für die andere Seite. Wer eigentlich ein Leben ohne Kind möchte, versucht mal die Haltung des anderen einzunehmen und dafür zu argumentieren, wieso es so toll wäre, Kinder zu haben. Und umgekehrt: Wer eigentlich ein Leben mit Kind möchte, versucht mal für ein Leben ohne Kinder zu argumentieren. Tauscht quasi die Rollen.

    14. Stellt euch die einfach Frage: Will ich Vater oder Mutter sein?

    15. Seid euch bewusst, dass ihr keine falsche Entscheidung treffen könnt. Denn letztendlich geht es darum, was wir aus unseren Entscheidungen machen. 😉

    Soweit mein Gedanken zu dieser wichtigen Frage.
    Ich wünsche euch allen, dass ihr die für euch passenden Entscheidungen trefft und Wege findet, diese auch zu leben.

  34. Vielen Dank für diese Seite und die vielen, sehr interessanten Kommentare!
    Ich selbst bin nun 39 Jahre alt, hatte bis jetzt ein erfülltes Leben als klassische Sängerin mit Reisen und schönen Projekten. Mein Freundeskreis ist sehr „abwechslungsreich“, ich bin kommunikativ und tausche mich gerne aus und ich liebe mein Elternhaus.
    In meiner vergangenen, achtjährigen Beziehung hat es sich irgendwie nicht ergeben, dass wir Eltern wurden. Zu dem Zeitpunkt hatte ich das ganze Thema noch offen gelassen und da mein Partner selbst noch wie ein Kind war, wollte ich mir nicht zwei Kinder antun. ; )
    Allgemein mag ich Kinder sehr und ich lasse mich leicht auf ihre phantasievolle Welt ein. Aber auf der anderen Seite hatte ich auch nie so wirklich große Mutterinstinkte und ich sehnte mich auch nicht danach, unbedingt Mutter werden zu müssen. Ich ließ es einfach weiterhin offen und lebte mein Leben.
    Vor genau einem Jahr lernte ich meinen jetzigen Partner kennen. Er hat bereits zwei wundervolle Söhne (12 und 15 Jahre alt), mit denen ich mich gut verstehe. Plötzlich konnte er sich ein weiteres Kind mit mir vorstellen. Meine erste Reaktion war: „Was ist dann mit meiner Musik? Und werde ich dann noch Zeit für mich und meine Meditation haben?“ Aber ich hatte es ja auch offen gelassen und ich dachte, dass das Leben sich da schon darum kümmern wird. Also habe ich zum ersten Mal in meinem Leben, mit 38 Jahren, nicht verhütet und bin im 3. Zyklus gleich schwanger geworden. Was für eine Überraschung.
    Die erste Reaktion war Panik und dann folgte die große Vorfreude auf das Baby. Wir wollten natürlich Trisomien ausschließen und ich ließ einen Bluttest machen. Es war alles soweit in Ordnung. Auch seine Jungs freuten sich auf ihr Halbgeschwisterchen. Bei der großen Feindiagnostik im 6. Monat entdeckten die Ärzte dann eine Fehlbildung im Gehirn. Es folgten weitere genetische Untersuchungen und drei Wochen später kam der niederschmetternde Befund: das Kind leide unter einem Syndrom, was wir ihm als Eltern vererbt hätten (Smith-Lemli-Opitz- Syndrom). Das ist eine sehr seltene Stoffwechselerkrankung. Diese Kinder können bereits im Mutterleib und auch nach der Geburt im Verlauf ihres weiteren Lebens noch immense, körperliche und geistige Schäden erleiden. Wir entschieden uns schweren Herzens für einen späten Schwangerschaftsabbruch. Ich war bereits im 7. Monat. Die Wochen nach der stillen Geburt waren die reinste Hölle. Ich hätte nie gedacht, dass ich solch derartige Mutterinstinkte für dieses kleine Wesen entwickeln kann. Mein Baby war plötzlich nicht mehr da. Keine Kindsbewegungen mehr. Ein leerer Bauch. Keine Vorfreude. Kein Baby, aber viel Milch, die aus meiner Brust schoss. Nach drei Wochen Höllentrip und intensivster Auseinandersetzung mit mir selbst durch meine täglichen Meditationen und die vielen Gespräche mit Freunden und der Therapeutin, konnte ich das Erlebnis „gut“ verarbeiten. Ich bereue diese Entscheidung nicht, denn mein Kind musste dadurch nicht noch mehr leiden.
    Nun stehe ich da, wo ich vorher war und doch scheint alles anders zu sein. Ich bin nicht mehr dieselbe Person, wie vor der Schwangerschaft.
    Ich befinde mich derzeit in einer eigenartigen Mischung aus kontroversen Gefühlen. Zum einen war und bin ich immer noch total zufrieden mit meinem Leben. Es mangelt mir an nichts und es ist in Ordnung so, wie es ist. Aber auf der anderen Seite gibt es einen Aspekt in mir, der einen gewissen Vorgeschmack auf die Mutterschaft bekommen hat und der natürlich auch mit dem Gefühl von Schmerz und Verlust verbunden ist und mit dem etwas versteckten Gefühl von „Sehnsucht danach, dass es beim nächsten Mal gut geht“ und ich die Erfahrung machen kann, ein lebendiges und gesundes Kind im Arm zu halten und mein Leben mit ihm zu teilen.
    Das ist paradox, ich weiß, aber so empfinde ich derzeit. Ich kann aber auch andere Kinder auf der Straße oder bei Freunden sehen und ich habe immer noch keine große Zuneigung ihnen gegenüber oder eben Gedanken, dass ich das auch unbedingt haben muss, wie es bei meiner Freundin war. Aber da mir diese Erfahrung einen Vorgeschmack gegeben hat und ich für mein Baby aber solche Mutterinstinkte und eine unglaubliche Mutterliebe entwickelt habe, fühlt sich das für mich nun so an, als ob diese Geschichte nicht einfach so enden kann. Da ist so ein großes Fragezeichen. Wie wäre es gewesen, wenn ich mein Baby gesund auf die Welt gebracht hätte? Ich habe dieses Wesen in mir gespürt. Ich habe es auf dem Ultraschall gesehen. Es war ein unglaubliches Gefühl. Ich hätte mein Baby mit viel Liebe umsorgt. Das weiß ich.
    Auf der anderen Seite besteht die Wahrscheinlichkeit zu 25%, dass das zweite Kind wieder erkrankt.
    Das ist eine ganz eigenartige Gefühlssuppe. Manchmal wünschte ich, dass ich einfach nie schwanger geworden wäre. Was sollte das alles? Aber nach längerem Hin und Her werde ich wahrscheinlich zu diesem Weg tendieren: Ich weiß, ich bin zufrieden mit mir selbst und meinem Leben. Ich mag aber auch Kinder und ich habe mein eigenes Baby unsagbar geliebt. Die Gefahr besteht, dass das 2. wieder krank ist. Es könnte aber auch gesund sein. Ich kann mir ein Leben ohne Kind vorstellen, aber auch eines mit Kind. Ich werde bald 40 und ich weiß ja auch gar nicht, ob es nochmal klappt und es dann auch gesund ist. Aber letztenendes werde ich mich dafür entscheiden, es dem Schicksal oder der Genetik und/oder meiner biologischen Uhr zu überlassen, ob ich noch Mutter werde oder nicht und einfach nicht verhüten. Gerade tendiere ich dazu. Es hört sich vielleicht widersprüchlich an, aber für mich ist das momentan so stimmig.

  35. Ich finde den Artikel sehr schön Geschrieben, grade weil es nicht wie jeder andere Bericht ist wo drinnen steht man muss Kinder bekommen weil.. oder Junge/Ältere Menschen können keine guten Eltern sein. Mein Mann und ich führen seid ein mehreren Jahren eine Beziehung und seit längerem stellt sich nun die Frage ob wir Kinder bekommen oder noch warten. Mein Mann will jetzt schon Kinder ich möchte auch Kinder haben, aber ich weiß nicht ob ich damit nicht vielleicht noch warten sollte. Mein Mann ist 24 und ich 21 wir möchte unbedingt Kinder haben aber irgendwie habe ich noch Bedenken.Ich könnte mir keinen besseren Mann für meine Kinder vorstellen und ich selbst glaube wäre auch eine gute Mutter. Vielleicht hat jemand ja einen Tipp für mich.

  36. Ich habe so grosse Angst Mutter zu sein.. Mutterinstinkt hatte ich nie, die Kinder haben mich immer genervt. Eine Gedanke mich um jemanden zu kümmern macht mir Angst. Liegt wahrscheinlich in meiner Kindheit. Meine Mutter ist gestorben wann ich 9 Jahre alt war. Mein Vater war am Boden zerstört, ist auch bis jetzt noch so, und hat den Trost im Alkohol gesucht. Hab mich mein leben lang um ihm gekümmert, weil ich das musste und ich kann nicht anders. Aber ich hab das nicht gewollt. Hab deswegen auch Angst um ein kleines Wesen verantwortlich zu sein. Aber hab auch Angst gehabt,dass ich es soäter bereuen werde. Wir haben uns doch entschieden es zu versuchen. Es klappte aber nicht und ich war so erleichtert. Und auch weil mir die Entscheidung abgenommen wurde. Jetzt hat es aber geklappt.. 6 Monat und viele Komplikationen… Ich weiss nicht ob es die richtige Entscheidung war..ich hab so viel Angst .. Am meisten wahrscheinlich dass das Kind krank wird und sein/ mein ganzes Leben auf mich angewiesen sein wird.. Das hört sich egoistisch, ich weiss.. Mann weiss nicht was richtig ist.. Aber jetzt irgendwie bereue ich das.. Ich hoffe das wird sich noch ändern

  37. ich habe Angst, dass ich keine Liebe zu meinem Kind gebe 🙁
    ich habe nicht erlebt die Mutter-Kind Verbindung.
    wenn die Leute über die Mutterliebe sprechen, ich kann es nicht nachvollziehen.
    ich weiß es nicht, was ich mit dem Kind machen.
    Ich bin sehr neidisch, wenn die Frauen kinder wünschen. Oder wenn sie Kinder umarmen. Ich kann mir es nicht vorstellen, dass ich auch mit Liebe meinem Kind umarmen.
    Ich mag es nicht, dass jemand mich MAMA ruft.

    aber ich habe escht sehr sehr Angst, dass ich in der Zukunft bereuen werde.
    Seit 3 Jahre habe ich einem Man kennengelernt. Erstes Mal habe ich in meinem Leben die Unterstützung erlebt. Erst mal habe ich kein Stress in meinem Leben und ich fühle mich dass ich am einen sicheren Ort bin. wir werden bald heiraten. Er liebt kinder und seine Familie lieben Kinder auch. Er weiß, dass ich nicht sicher bin. Er erpresst mich nie ein Kind zu bekommen. Er ist echt nett und freundlich mit mir. Ich hatte lange Zeit niemand und ich war ganz allein. es sieht so aus, dass meine Einsamkeit vorbei ist.

    ich will aber es versuchen, dass ich mich verbessere und für unsere Familie ein Kind machen. Aber ich habe viele Angst. Ich habe Angst, dass mein Kind keine genügende Lieb von mir zu bekommen und ganze sein/ihr Leben allein werden.

    ich bin 39 Jahr alt und ich habe nicht viel Zeit. Bitte mir helfen. Danke!

  38. Hallo. Ich bin 37 und stehe auch vor der Frage. .
    Mich würde interessieren, ob alle Unentschlossenen aus den Kommentaren – Simone, Lisa, Xeno etc. – mittlerweile Kinder haben? Ich kann ihre Bedenken und Ängste sehr gut nachvollziehen…meine größte Angst ist wohl, es später zu bereuen, keins bekommen zu haben…und die Neugier, was wohl rauskommen würde 🙂 andererseits erstmal zurückstecken…die Gedanken kreisen…

    1. hallo sabine, du sprichst mir aus der seele. ich bin auch 37 und habe erst vor 4 jahren den richtigen mann gefunden. anfang 30 hatte ich einen unerfüllten kinderwunsch, leider nie den richtigen partner. jetzt wo alles perfekt ist und wir heiraten bin ich unsicher ob ich das „muttertier“ wieder rausholen kann. aber eigentlich wollte ich immer kinder. und das verwirrt mich total. mit dem alter ist die angst und der respekt davor so unendlich groß geworden. lg julia

  39. Ich habe diese Frage aus irrsinnig herumgewälzt. Ich hatte große Angst, dass ich keine sehr liebende Mutter sein könnte, weil ich meine Mutter auch nicht als fürsorglich erlebt habe und ich hatte oft das Gefühl, dass ich mit meinen eigenen Bedürfnissen schon überfordert bin. Außerdem habe ich mich immer gefragt, ob ich nicht eigentlich nur Kinder will, um die Partnerschaft zu „fixieren“. Ehen kann man scheiden lassen, Kinder binden für immer. Allerdings vertschüssen sich ja dennoch genug Männer, manchmal auch Frauen und sehen das nicht so.

    Letztendlich kam alles ganz anders als ich dachte. Meine Kinder liebe ich und es fällt mir erstaunlich leicht auf sie einzugehen, aber auch meine Bedürfnisse zu achten. Allerdings, wenn ich gewusst hätte, was mich die Geburt an körperlicher und psychischer Gesundheit kosten würde, hätte ich keines bekommen. Und das macht mich entsetzlich wütend. Ich bin es so Leid mich genital verstümmeln, entmündigen, misshandeln zu lassen. Die einzige Geburt, die ich halbwegs wegstecken konnte, war eine Alleingeburt, aber empfehlen kann ich das niemandem. Die Schmerzen, die man hat und die Nerven, die man braucht, nein, danke. Aber immer noch besser als das, was mir bei der Geburtshilfe untergekommen ist. Kinder und Muttersein ja, Geburtshilfe nein. Und manchmal frage ich mich, ob es mit dem Rest nicht genau so ist, dass es nicht die Kinder selbst sind, die manch einer Frau das Muttersein verhageln, sondern die Ansprüche, die an sie gestellt werden, wie sie sich um ihr Kind zu kümmern hat, die Einmischungen, die Ratschläge, die Vorwürfe, der ganze Rattenschwanz.

  40. Hallo, ich bin 43 Jahre alt und hatte mit Kinderwunsch abgeschlossen. Mein Sohn ist 24 Jahre alt und es ging mir gut. Mein Partner ist 48 und will definitiv keine Kinder mehr. Er hat 2.
    Jetzt bin ich schwanger. Die zeit drängt und ich weiß wirklich nicht ob meine Bedürfnisse zu meinen Wünschen / Erwartungshaltungen passen.
    Die Zeit drängt sehr und ich bin auch, weil die Schwangerschaft schon so fortgeschritten ist sehr unruhig und habe Angst etwas zu tun, was ich nicht möchte nur um andere in die eine oder andere Richtung zu befriedigen.
    Ich fühle mich so als ob ich ein Buch lesen soll und in einem stockfinsterem Zimmer sitze. Ich kann nichts erkennen…

    Liebe Grüße

    Lena

    1. Hallo Lena.
      Mir geht es gleich, ich bin 42 und habe 2 Kinder ( 20 und 8 ) und bin jetzt Schwanger. Mein Mann möchte keine mehr. ich bin am verzweifeln. Mein Verstand sagt NEIN, aber mein Herz sagt JA. ich kann keine Entscheeidung treffen. Ich bin erst in der 6SSW ,hab eigentlich zeit. Aber wie soll ich diese entscheigung treffen.

      liebe Grüße

      Irina

  41. Hallo Lena,

    was für eine schwierige Situation. Hast du dir schon Hilfe gesucht? Zum Beispiel bei einer Schwangerschaftskonfliktberatung?

    Bestimmt hilft es dir mit jemand Außenstehenden über deine Situation, deine Gedanken und Gefühle zu sprechen.

    Ich wünsche dir, dass du für dich den bestmöglichen Weg findest.

  42. Hallo Nicole,
    ich bin am Verzweifeln und habe angst falsche Entscheidung zu treffen.
    Wie ich Lena geantwortet habe, befinde ich mich in der gleichen Situation.

    Nur folgende Erkenntnisse habe ich:

    Mein Verstand sagt NEIN es geht nicht,

    aber mein Herz sagt JA .

    wie soll da eine Entscheidung treffen

    Liebe Grüße

    Irina

  43. Hallo Irina,

    wie schwer für dich und gut, dass du nach Hilfe fragst.

    Wende dich am besten an eine Schwangerschaftkonfliktberatung. Ich könnte mir gut vorstellen, dass dir das weiterhelfen könnte.

    Lieben Gruß
    Nicole

  44. Ich lese diesen Artikel und alle Kommentare sehr aufmerksam. Der erste Artikel der mir das Gefühl gibt nicht allein mit diesem Problem zu sein. Ich bin 39, fast 40 und stehe eben genau vor dieser Entscheidung. Die Zeit rennt, lange Überlegen kann ich nicht mehr. Es beruhigt mich aber ungemein das es vielen anderen Menschen genauso geht wie mir. Ich wollte noch nie Kinder, schon als ich selbst Kind war nicht. Mutter Gefühle kenne ich nicht. Ich fühle mich unwohl in Gegenwart von Kindern, hab vor Babys sogar Angst, ich mag sie nicht anfassen oder auf dem Arm nehmen. Und wenn es sein muss, dann nur mit dem Gesicht von mir weg gedreht. Und schon gar nicht sauber machen und Windeln wechseln, ein graus. Wenn Freunde mit kleinen Kindern zu Besuch sind, bin ich total angespannt, habe immer im Blick was sie machen. Habe Sorge das sie auf mich oder die Möbel spucken. Im Allgemeinen habe ich einen riesigen Ekel vor Körperflüssigkeiten, ich könnte kein Windeln wechseln oder gar Spucke oder Erbrochenes wegputzen. Ich würde einfach den Raum verlassen, so schlimm wie es auch klingt, ich kann es nicht ändern. Ich würge beim Gedanken daran. Und das tut mir so furchtbar leid, ich wünscht es wäre nicht so. Das macht mir ein dermaßen schlechtes Gewissen das ich allein deswegen schon keine Kinder bekommen sollte. Im Bekannten Kreis heißt es dann immer , das ist beim eigenen Kind dann anders… Aber was wenn nicht????? Was macht man denn dann????
    Mein Mann möchte auch keine Kinder, er mag sie einfach nicht. Trotz allem denke oft darüber nach ob ich das in ein paar Jahren nicht bereue. Ich hätte gerne Enkel später, aber ohne die Kinder davor…. Habe Angst im Alter all zu sein. Ich bin wirklich überfordert damit, gerade weil die Zeit rennt und ich keine 25 mehr bin. Keine Ahnung was ich machen soll.
    Mir persönlich wäre es am liebsten wenn ich keine bekommen könnte. Dann ware es so und ich könnte damit gut leben. Nur selbst entscheiden kann ich nicht.
    Danke für den wunderbaren Artikel. Ich denke ich werde ihn noch mehrmals lesen und hoffe zu einer guten Lösung zu.

  45. Hallo Nicole vielen Dank für den Artikel und das ich das Gefühl habe nicht alleine zu sein.Ich bin in der 7 ssw und einfach sowas von hin und her gerissen was ich machen soll.Ich war bereits zur Beratung.Doch ich kann mich nicht entscheiden……….aber ich glaube das meine Angst das Problem ist.Meine Mutter hat mich sehr ängstlich erzogen dadurch bin ich es auch geworden und leide an Hypochondrische Ängste.Meine grösste Sorge ist es das ich eine Wochenbettdepression oder Psychose bekomme.Oder nervlich nicht für das Kind da sein kann.Es gibt Momente da denke ich das schaffe ich und dann kommt wieder der Kopf. Ich bin am verzweifeln und ich habe nicht mehr viel Zeit mich zu entscheiden.

  46. Hallo, vielen Dank für diese so wichtige Seite!Ich bin 38 Jahre alt und wünsche mir seit ca. 6 Jahren ein Kind. Vor 6 Jahren habe ich mich von meinem damaligen Partner getrennt, weil er keine Kinder wollte. Ich hatte danach ein paar Partner, die sich alle nach wenigen Monaten von mir trennten- 2 Partner wollten anfänglich und haben es sich dann doch anders überlegt und andere fühlten sich durch meinen Kinderwunsch unter Druck gesetzt und wollten mir nicht im Wege stehen. Nun bin ich seit 3 Monaten erneut in einer Partnerschaft. Er ist 39 und hat gerade eine neue Ausbildung angefangen. Er möchte frühestens in 3 – 5 Jahren, wenn er mit der Ausbildung fertig ist und im Leben steht, ein Kind. Ob ich dann noch Kinder bekommen kann, ist ungewiss. Er möchte aber mit mir zusammen sein. Und ja, die Idee jetzt erstmal ein paar Jahre für uns als Paar zu haben, finde ich großartig. Nur merke ich die Angst, dass er sich in der Zeit trennen könnte und ich dann wieder jmd kennenlernen muss, mit dem ich es mir vorstellen kann und der sich mit mir vorstellen kann, ein Kind zu bekommen. Dank dem Artikel habe ich gemerkt, dass ich mir ein Leben schon auch ohne Kinder, aber nicht ohne Partner vorstellen kann und dass ich mir im Grunde schon eine eigene Familie wünsche- dann in ca, 2 Jahren, wenn ich mich mit meiner Selbstständigkeit settlen konnte. Aber was, wenn ich dann keine Kinder mehr bekommen kann, er dann Schluss macht, ich niemanden mehr finde?… Ich versuche mich dem Leben anzuvertrauen…aber es ist herausfordernd:-)

  47. Hallo zusammen,

    Hier bin ich wieder – nach langer, langer Zeit. Und ich möchte hier niemanden entmutigen – aber ich habe immer noch keine Entscheidung getroffen, bin bald 36 und das Grübeln wird immer schlimmer.
    Es belastet mein Leben, meine Beziehung…
    Ich liebe meine Nichte (bald 2), kann aber sonst mir Kindern wenig anfangen.
    Ich bin beruflich aufgestiegen, aber mehr als unglücklich in meinem Job. Nun traue ich mich aber nicht zu wechseln, weil ich dann ja wieder das Problem habe, was ich machen soll, wenn ich dich ein Kind möchte.
    Ich entscheide mich also weder für mich gegen ein Kind und nicht für oder gegen meinen Job….
    Und wenn ich so weiter mache, kann ich gar nichts mehr selbst entscheiden, denn dann bin ich sowieso zu alt.

    Von daher:
    Ich hoffe, meine anderen Vorschreiber sind in ihrem Entscheidungsprozess weiter und sind vor allem damit auch zufrieden.

    Liebe Grüße an alle.

  48. Hallo zusammen! Ich habe den Artikel und alle Kommentare sorgfältig durchgelesen und bin sehr froh darüber, dass es sowas gibt, aber leider bin ich mit meiner Entscheidung noch kein Stück weiter. Ich stecke momentan in einem Dilemma und finde nicht heraus. Mir geht es genau gleich wie ein paar meiner Vorrednerinnen. Ich bin gerade 25 Jahre alt und habe seit ich denken kann überhaupt keinen Kinderwunsch. Ich konnte nie etwas mit Kindern anfangen, hatte auch nie näher was mit ihnen zu tun und mochte schon als Kind keine anderen Kinder. Wenn ich welche sehe, nerven sie mich und ich fande Babies noch nie süß, sie ekeln mich im Grunde nur an – ich weiß, das ist schlimm und ich verstehe nicht, wieso ich seit jeher so eine starke Abneigung gegen Kinder habe – wenn ich ein Kind schreien höre, ist das für mich das schlimmste Geräusch überhaupt und wenn sie lachen, nervt es mich. Wenn andere Kinder bekommen und ein Pflichtbesuch ansteht, konnte ich nicht mal ein „wow süß“ herauspressen, weil mir das so zuwider war. Ich tu mir auch extrem schwer damit, Kinder überhaupt anzusehen. Ihnen kommt permanent etwas aus der Nase, sie stecken sich irgendwas in den Mund, sie machen so viele Dinge, die mich einfach anekeln und ich fand sie selbst beim schlafen nie süß. Ich war immer die, die viel lieber mit dem Hund oder der Katze spielt, weil ich die tausendmal süßer finde und viel mehr damit anfangen kann – und durch den ganzen Druck von außen frage ich mich, ob mit mir was nicht stimmt. Ich wollte mein Leben lang einfach eine erfüllende Beziehung für mein Leben – einen Partner, mit dem ich durch dick und dünn gehen kann, mit dem ich viel Sex habe, mein Leben teile, viel Zeit verbringe und genieße. Das schlimme ist, dass ich diesen Partner gefunden habe und ihn über alles liebe und mir meine Zukunft mit ihm wünsche und das schon seit einigen Jahren, aber er hat sich schon immer eine Familie (am besten 4 Kinder) für seine Zukunft gewünscht und es ist ihm sehr wichtig. Deswegen hat er jetzt deswegen schweren Herzens Schluss gemacht, obwohl wir uns beide über alles lieben und wir einander sehr wichtig sind, aber er hat Angst, dass sich der Wunsch bei mir nie entwickeln wird und dass er dann zu viel Zeit verschwendet hat und es dann vielleicht zu spät für ihn ist, eine Frau zu finden, mit der er das haben kann. Jetzt steh ich nun da: völlig unsicher, was ich will und dazu jetzt noch der Zeitdruck. Ich verstehe seine Entscheidung und seine Ängste, aber ich bin ein bisschen wütend, dass er es zu früh aufgegeben hat und dass er mir nicht noch Zeit gibt, herauszufinden, ob sich der Wunsch noch entwickeln könnte. Nun habe ich das Gefühl, ich muss mich jetzt bald entscheiden, ob ich nicht doch auch den Wunsch habe, bevor es zu spät ist, zu ihm zurückzukehren. Zum ersten Mal in meinem Leben denke ich gerade ernsthaft darüber nach, ob ich nicht doch irgendwann Kinder haben könnte. Aber ich habe keine Ahnung, wie ich das entscheiden soll. Ich habe große Angst, dass ich mir diese starke Abneigung gegen Kinder nur fest genug eingeredet habe, weil ich immer viele Ängste hatte und weil man von außen so viel Druck erlebt, dass man doch Kinder wollen muss als Frau und das es doch unnormal sei, es nicht zu wollen. Das hat mich über die Jahre immer mehr in eine Abwehr- und Gengnerhaltung gedrängt, weil ich mich von der Gesellschaft nicht zwingen lassen wollte, so zu sein, wie sie es erwarten und jetzt habe ich Angst, den Gedanken, vielleicht doch mal Kinder zu wollen, zuzulassen, weil ich dann gefühlt dem Druck nachgebe. Woher soll ich denn bitte wissen, ob meine starke Abneigung echt ist und ich nur immer schon wusste, dass ich das wirklich nicht will oder ob sie gemacht ist und ich sie mir eingeredet habe? Aber auf der anderen Seite weiß ich auch nicht, ob ich gerade nur so ins Zweifeln komme, weil ich die Liebe meines Lebens deswegen verliere und ich durch den ganzen Schmerz und Druck am liebsten nachgeben würde, nur damit ich ihn behalte. Vielleicht erfüllt es mich ja auch, wenns erst einmal so weit ist? Vielleicht brauch ich nur diesen Anstoß? Und wenn ich mich dann dafür entscheide und in ein paar Jahren drauf komme, dass mich das Ganze überhaupt nicht erfüllt und ich es bereue? Alle sagen immer, mit den eigenen Kindern ist es anders und dass der Wunsch schon noch kommt. Und so viele Frauen sagen, dass sie auch nie einen Kinderwunsch hatten, aber mit Ende 20/Anfang 30 kam er dann doch plötzlich. Darauf setze ich, aber was wenn nicht? Was, wenn bei mir das nicht mehr kommt, wenn ich so bleibe und ich mich mit der Entscheidung total unglücklich mache? Aber ich kann auch nicht so lang warten, weil es dann für meinen (Ex)Freund und mich zu spät sein wird, wieder zueinander zu finden. Ich habe immer so große Angst, dass Kinder die Beziehung zu sehr belasten, dass ich dann nur noch auf Platz 2 für ihn bin, dass wir dann keine Zeit mehr füreinander haben, dass der Stress unsere Beziehung zerstört wie bei so vielen anderen paaren auch. Ich bin doch nicht bereit, auf viel Sex zu verzichten, auf meinen Schlaf, auf die viele Zeit mit ihm, auf das, die Priorität zu sein. Ich möchte nicht all diese physischen und psychischen Einbußen erleben, diese Schmerzen, die Veränderung meines Körpers. Ich möchte, so egoistisch es klingt, nicht, dass mein Körper dadurch in Mitleidenschaft gezogen wird, ich will begehrenswert bleiben. Meine Horrorvorstellung war es immer, eine Vollzeitmutter zu sein und keine Frau mehr. Frauen, die dann ihre Kinder über alles stellen, ihre eigenen Bedürfnisse und ihr eigenes Leben total vernachlässigen und für mich am schlimmsten: die ihre Beziehung total vernachlässigen. Keine Zuneigung mehr, keine Zeit zu zweit, keine Zeit und Lust für Sex. Am schlimmsten war für mich immer der Satz von manchen Müttern: „Erst durch das Kind habe ich bemerkt, was wahre Liebe ist.“ Dann habe ich mich immer panisch gefragt: und was ist mit deinem Mann? Sagst du damit, dass du ihn nicht wirklich liebst? Im Moment würde ich es nicht aushalten, wenn mein Mann sowas sagen würde. Jemand anderen über mich stellen würde, auch wenns unser eigenes Kind ist – ich weiß, es klingt schlimm, aber so denke und fühle ich. Aber auf der anderen Seite habe ich Angst, dass ich bereuen werde, zu lang gebraucht zu haben zu erkennen, dass ich vielleicht auch Kinder will und es nur noch nicht weiß. Was, wenn es gar nicht so schlimm ist und Kinder unsere Beziehung sogar enger machen würden? Das kann doch auch sein? Was, wenn es bei uns anders ist und wir Parnter UND Eltern sein können und die Liebe sich nur vermehrt und nicht nur auf die Kinder fokussiert? Aber kann es nicht auch sein, dass ich mir wiederum das einrede, weil ich einfach nur unsere Beziehung retten will und ihn für immer behalten will und seine Wünsche zu meinen machen will, ohne dass sie es wirklich sind? Ich habe zwar ziemlich viele Ängste, aber im Grunde hätte ich schon die Voraussetzungen, das meistern zu können – Ich komm eigentlich ganz gut mit Stress zurecht. Ich strebe auch gar keine extreme Karriereleiter an, die es unmöglich machen würde. Ich bin eigentlich ein sehr fürsorglicher Mensch und kümmer mich extrem gerne, aber bisher halt nur um meinen Partner, meine Familienmitglieder und Tiere, aber wer weiß, vielleicht komm ich mit den eigenen Kindern ja wirklich plötzlich doch zurecht? Woher soll ich denn wissen, was ich in ein paar Jahren will oder wie ich mich bis dahin verändert habe? Wie soll ich das denn jetzt entscheiden?

    Kann mir irgendjemand helfen? Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und hat sich für eine Seite entschieden und kann berichten, wie es jetzt ist? Hat irgendjemand eine Idee, was ich tun soll oder was ihr tun würdet?

  49. Ich danke für diesen Artikel und all die Kommentare. Er spricht mir aus dem Herzen. Mit 39ig noch nicht zu wissen, ob man ein Kind haben möchte oder nicht, das ist wirklich zum Haare raufen. Die Hormone machen die ganzen Ideen und Vorstellungen vom eigenen Leben ganz durcheinander. Ich wollte nie Kinder. Doch seit ich mit meinem jetzigen Partner zusammen bin (seit nun 4 Jahren) kann ichs mir plötzlich vorstellen. d.h. ich schliesse es nicht mehr definitiv aus. Zu gewissen Tagen drängt sich der Wunsch plötzlich aufdringlich in mein Leben, so dass ich sofort ein Kind machen möchte. Lassen wirs nicht darauf ankommen, bin ich dann im Nachhinein immer sehr erleichtert. Welch schizophrene Situation. Mein Partner hat eine Tochter (9jährig) und ich bin Stiefmutter an 3-6 Tagen die Woche. Mein Partner möchte nicht wirklich mehr ein Kind, er fühle sich zu alt mit 44ig Jahren. Ich werde den Artikel noch in aller Ruhe durchgehen und mit den Fragen stellen. Ich hoffe, dass ich damit Klärung finden kann, denn dieses ewige Hin und Her ist so belastend und auslaugend. Man weiss ja nie was richtig und was falsch ist. Wie auch immer. Ich danke für all Eure Beiträge und den Artikel, es tut gut zu sehen, dass ich nicht die einzige Person auf diesem Erdboden bin, die sich so schwer tut.
    Liebe Grüsse

  50. Ich habe den Artikel vor ca. 1,5 Jahren gelesen und befand mich in der gleichen Situation wie viele, die hier schreiben…. Mitte 30, zufrieden mit dem kinderlosen Leben, mit meinem Partner und dem Beruf, aber dennoch mit der leisen Frage: was wäre wenn und würde ich es irgendwann bereuen keine Kinder zu haben?
    Bei Tip 5 musste ich mir dann eingestehen, dass ich enttäuscht gewesen wäre wenn die Münze „kein Kind“ entschieden hätte.
    Was soll ich sagen… Neben mir liegt jetzt unser 3 Monate altes Würmchen und ich habe noch nie einen Menschen so sehr geliebt. Egal was kommt und wie anstrengend es wird: ich freue mich darauf und hoffe, dass alle anderen IHREN Weg finden.

  51. Ich bin 38 und versuche bisher erfolglos, mit meinem Partner ein Kind zu bekommen. Ich mag meinen Partner, aber ich bin nicht sicher, ob ich ihn liebe und (wie schrecklich, das zu schreiben) ich begehre ihn nicht. Auch sonst stimmt vieles nicht. Ich lebe recht isoliert in einem anderen Land, in dem ich mich nicht zuhause fühle. Mit meiner finanziellen Situation bin ich auch unzufrieden. Zu Babys hat es mich noch nie gezogen, die Kinder meines Bruders finde ich anstrengend, ich schaue eher Hunden hinterher.
    Gleichzeitig bin ich nicht mehr ich selbst. Ich kann nicht mehr schlafen, fühle mich existentiell erschüttert, könnte ständig weinen, bin immer nur wenige Zentimeter am Abgrund und balanciere auf einem Vulkan. Ich habe das Gefühl, jetzt ist meine letzte Chance und ich muss Kompromisse eingehen und zwinge mich und bin nicht mal sicher, ob ich will. Ich kann mich überhaupt nicht entscheiden und der Alltag zerrt an mir und das Funktionierenmüssen bei unsichtbarer innerer Kernschmelze. Mein Leben ist eine riesige Baustelle. Furchtbar.

  52. Hallo Laura,

    das klingt als stündest du unter sehr starkem Druck. Die Entscheidung drängt sich auf. Ihr versucht bereits, ein Kind zu bekommen. Und du weißt nicht, ob du überhaupt willst. Hinzu kommt einiges andere, das schwierig ist.

    Ich finde sehr nachvollziehbar, dass du dich wie in einer riesigen Baustelle fühlst.

    Wichtig ist ja, dass du an Das Thema rangehst und z. B. diesen Artikel gelesen hast. Sicher findest du nicht mit einem Fingerschnippen aus der Situation heraus. Aber nach und nach, Schritt für Schritt gibt es vielleicht einen Weg. Und auf diesem Weg bist du gerade ja auch unterwegs …

    Ich könnte mir vorstellen, dass so ein erster Schritt der Tipp 9 sein könnte. Dass du dir Zeit nimmst, die Übung dort in Ruhe und ausführlich zu bearbeiten. Oder auch der Tipp 13.

    Beide sind etwas aufwändiger. Aber sie können einem wirklich ein Stück Klarheit bringen. Vielleicht magst du eine davon mal ausprobieren. Schreib gern auch, wie es dir damit ergangen ist.

    Ich wünsche dir, dass du die Ruhe findest, deine Entscheidung Schritt für Schritt anzugehen.

    Lieben Gruß
    Nicole

  53. Hallo Nicole,
    vielen Dank für diesen Artikel!
    Ich bin im Moment in der Zwickmühle, mich für oder gegen ein Kind entscheiden zu müssen während ich schon in der 8. SSW bin.
    Ich liebe meinen Partner. Wir kennen uns noch nicht so lange. In den 4 Monaten, die wir uns kennen haben wir bisher jedoch nur insgesamt 6 – 7 Tage nicht miteinander verbracht. Von Anfang an haben wir uns blind verstanden und auf andere gewirkt, als seien wir bereits Jahre zusammen. Beide haben wir ausgesprochen, dass wir uns nicht erinnern können, wann wir das letzte mal so glücklich gewesen seien.
    Und dann haben die Diskussionen angefangen. Mein Partner hat nämlich für sich entschieden, dass er in Polyamorie leben möchte. Ich kann mir dies jedoch nicht vorstellen ohne hinnehmen zu müssen, ständig verletzt zu werden. Meine Bindung zu ihm ist viel zu tief, als dass ich damit leben könnte, dass er sich immer nur zu einem Teil auf mich einlassen würde.
    Bisher haben wir uns immer darauf geeinigt, abzuwarten, wie sich unsere Beziehung entwickelt.
    Seit wir von der Schwangerschaft wissen, ist das nicht mehr so einfach möglich. Jedenfalls für mich nicht. Und seitdem streiten wir auch nonstop.
    Ich weiß nicht, was ich tun soll. Obwohl ich weiß, dass ich mal Kinder haben möchte, war mein Kinderwunsch nie groß genug, um ihn ohne Partner umsetzen zu wollen. Auch jetzt nimmt mir die Vorstellung, schwanger oder mit Säugling verlassen zu werden, jegliche Zuversicht darauf, mit einem Kind glücklich zu werden.
    Ich kann mir aber trotz alledem nicht vorstellen, mit der Entscheidung meines Partners für die Polyamorie leben zu können.
    Und er ist nicht bereit, es mit mir monogam zu versuchen. Auch nicht einem gemeinsamen Leben mit Kind zuliebe. Obwohl er selbst auch gerne mal Kinder hätte und immer ein Strahlen in den Augen hat, wenn wir (kleinen) Kindern begegnen.
    Ich bin verzweifelt. Ich weiß nichtmal, wie ich mir erhoffe, dass mir in meiner Situation jemand helfen könnte. Trotzdem wollte ich meine Geschichte teilen und wäre dankbar um Rat.
    Ich plane außerdem, meinen Partner diesen Artikel ebenfalls zu zeigen.

    1. Hallo Lena,

      das klingt nach einer sehr schwierigen Situation. Wie gut, dass du aktiv wirst und dich informierst und auch hier z.B. schreibst.

      Hast du schon den Kontakt zu einer Schwangerschaftskonfliktberatung gesucht?

      Ich könnte mir vorstellen, dass man dir dort helfen kann. Denn die Menschen dort kennen sich ja mit sehr schwierigen Situationen in einer Schwangerschaft gut aus. Vielleicht auch, dass ihr gemeinsam dorthin geht …

      Liebe Grüße
      Nicole

  54. Hallo.

    Wie froh bin ich, dass ich nicht alleine bin…ich bin 35, mein Mann auch. Wir sind seit Mitte Zwanzig zusammen, sind bisher viel gereist, haben viele Hobbies und ein tolles Netzwerk mit Freunden und Familie. Wir lieben unser kinderloses Leben, weil man doch so viel einfach machen kann ohne Rücksicht nehmen zu müssen. Wir haben beide gute Jobs, ein schönes Haus, sind finanziell gut aufgestellt…trotzdem wissen wir nicht, ob wir Kinder haben möchten. Bzw. mein Mann ist sich sicher er möchte keine…ich bin mir aber nicht so sicher…

    Ich möchte es nicht bereuen, es nicht versucht zu haben. Irgendwie hätte ich gerne eines und manchmal denke ich mir – wie toll wäre es, wenn man es versucht und es klappt aber nicht, dann haben wir beide unseren Seelenfrieden. Und dann sehe ich wieder, wie mein Mann mit anderen Kindern spielt (Kinder lieben ihn und auch er nimmt sich ihrer sehr an) und bin den Tränen nahe, weil er das für uns gemeinsam nicht möchte. Wir reden viel drüber, manchmal streiten wir deshalb auch. Wir kommen nicht nach vorne und nicht zurück…

    Am liebsten würde ich diese Entscheidung noch ein paar Jahre vor mich hinschieben, vermutlich auch um Konflikte zu vermeiden…

    Ich hab Angst keine Zeit mehr für mich zu haben, unflexibel zu sein, die Beziehung hintan zustellen und so weiter…
    Andererseits wünsche ich mir „Leben“ im Haus, ich liebe die Unbeschwertheit von Kindern und ich habe so viel Liebe zu geben…und ich denke mir „es würde schon gehen irgendwie, wir können das“.

    Tja, mal schauen was kommt…

  55. Liebe Nicole Alps, liebe Kommentatoren,

    herzlichen Dank für diesen so hilfreichen Artikel und eure offenen Schilderungen in den Kommentaren.

    Jetzt weiß ich (31J) überraschend, dass ich gerne Kinder haben möchte.
    Etwas verzwickt ist allerdings die Beziehungsebene. Mein Partner und ich sind seit fast drei Jahren ein paar, er kommt aus Belgien, ich aus Deutschland, wir leben seid fast der gesamten Zeit zusammen. Wir überlegen seit über einem Jahr regelmäßig gemeinsam oder einzeln umzuziehen beide nähre an die Familie und alten Freunde ran. Das wäre soweit passend. Mit 30 hatte ich den Mut nebenbei das Kinderthema anzusprechen und befürchtete keine haben zu wollen (Gründe hatte ich hier nicht genannt, waren: unfair -> in diese (um)welt + meine eigene psychisch instabilde Situation + Angst vor Schwangerschaft/Geburt/Krankheit). Er wollte welche „die gehören irgendwie dazu“ und erklärte auch Adoption/Pflegekinder wären eine Option. Weiter haben wir dann nie gesprochen. Ich war sehr dankbar, dass ich das Thema jetzt nicht behandeln musste. Ich habe Kinder schon als Kind geliebt, aber immer diese „Weltschmerzen“ als wichtiges Problem empfunden.

    Mit der Pandemie hatte ich eine sehr schwierige emotionale Phase und bin gerade auf einem guten Weg, vor allem dank meines liebevollen Partners.

    Jetzt kam er in unserem geplanten „Zukunftsgespräch“ sehr traurig auf mich zu mit dem Wunsch baldmöglichst nach Belgien zurück zu kehren und auch so bald wie möglich eine Familie zu gründen. Er sagte dazu auch, er geht also davon aus, dass ich nicht Teil seiner Zukunft sein kann, weil ich ja keine Kinder will und er darauf nicht verzichten will.

    Es war ein schreckliches Gespräch, aber ich konnte doch klar machen, dass ich ein „Muttersein“ nie komplett ausgeschlossen habe. Das hatte er so nie hinterfragt und uns damit beiden noch – sehr wenig – Bedenkzeit eingeräumt SEINE WÜNSCHE zu überprüfen.

    Mein Dilemma: Ich entscheide mich also für ein eigenes leibliches Kind mit der großen Liebe/meinem Anker und kann sogar den guten Job mit freundlichen Abschied verlassen, der mich zuletzt immer unglücklicher gemacht hat – muss aber ein neues Leben anfangen und zwar „zwischen heute und nächstem Sommer“. Klingt doch ganz passabel?

    Was ist wenn er aber sagt: „Ich will das alles NICHT MIT DIR. Du bist dann zu sehr auf mich konzentriert, änderst dein Leben wegen mir… “

    Ich bin s ehr dankbar, dass er mich gezwungen hat über das Thema nachzudenken. Ich habe solche Angst jetzt auf diesen Traum verzichten zu müssen.

    Danke euch allen für euren Mut. Danke der Autorin für den absolut hilfreichen Ansatz zur Entscheidungsfindung.

    Herzlichst,
    Celina

  56. Vielen Dank für diesen tollen Bericht! Endlich mal etwas Brauchbares um Klarheit zu erlangen. Nicht nur was die Entscheidung über Mutter zu werden anbelangt sondern auch in meinem Fall über die Partnerauswahl und meine Bedürfnisse. Danke

  57. Wie gut es tut zu lesen, dass es nicht nur mir so geht.
    Ich bin 39 und zum ersten Mal Schwanger (7.SsW) und empfinde leider überhaupt keine Freude, sondern nur Leere und manchmal Verzweiflung.

    Zum Hintergrund:
    Ich habe mir eigentlich immer vorgestellt, dass ich irgendwann ein Kind haben würde. Ich selber bin Einzelkind, mein Vater ist sehr früh verstorben und ich habe aufgrund des Verlustes ein echtes Entwicklungstrauma erlebt.
    Mein Kinderwunsch war eher so latent, ich raste nicht vor Entzücken aus, wenn ich Babys oder Kinder sehe, aber ich komme ganz gut mit Kindern klar.
    Als ich Mitte zwanzig war, dachte ich, Kinder zu haben wäre super.
    Jetzt mit Ende 30 ist mein Leben total erfüllt und ich bin sehr unabhängig und introvertiert. Und viel weniger belastbar, gerade auch was den Schlafanzug angeht.

    Mein Partner und ich sind gleich alt und haben nie wirklich über das Thema gesprochen, sondern es einfach mal drauf ankommen lassen. Mir erschien das ganz vernünftig, nicht alles zu zerreden, sondern quasi das Schicksal entscheiden zu lassen.

    Das Schicksal hat entschieden aber als ich den positiven Test in der Hand hatte, ist für mich eine Welt zusammengebrochen.
    Seit zwei Wochen weiß ich nun von der Schwangerschaft und seither bin ich so depressiv wie schon lange nicht mehr.
    Ich sehe alles nur negativ, habe Angst, am Ende total alleine dazustehen weil mein Partner noch viel unfähiger ist als ich was Kinder, Schlafmangel und Belastbarkeit angeht.
    Ich habe Panikattacken in denen ich vorstelle, wie ich in einer schweren postnatalen Depression völlig alleine bin und habe große Angst, mein Kind nicht lieben zu können und die Mutterschaft zu bereuen.
    Das macht mich alles total fertig und ich weiß nicht, was ich tun soll.
    Mein Partner ist da nicht unbedingt eine große Hilfe, heute erst ist mir klargeworden, dass er sich bislang kaum mit dem Thema Babys und Säuglingspflege und Geburt&Wochenbett auseinandergesetzt hat. Ich glaube er hat keine Ahnung, was auf uns zukommt und er will es auch nicht wissen, weil er sich sonst total stressen würde.
    Das bewirkt aber, dass ich mich mit dem Thema total alleine fühle.
    Und ich werde immer depressiver.

    Einerseits weiß ich, das eine Depression einem komische Gedanken eingibt, die nicht unbedingt wahr sind, andererseits weiß ich aber auch, dass meine Situation und meine Partnerschaft nicht unbedingt optimal ist.

    1. Wir leben nicht zusammen sondern etwa 5 Minuten voneinander entfernt in getrennten Wohnungen.
    2. wir haben beide mit psychischen Problemen zu tun, ich habe ein frühkindliches Trauma und Depressionen und mein Partner leidet an Angststörungen.
    3. Finanziell passt es, aber wir lieben beide unser unabhängiges Leben und ich habe Angst vor der großen Veränderung und der Verantwortung.
    4. ich fühle mich von meinem Freund im Moment nur bedingt unterstützt, wenn ich versuche mit ihm darüber zu sprechen, wiegelt er aber ab und sagt, dass ich mich zu sehr reinsteigere.

    Wie sind zum Glück beide in Therapie aber viel Hoffnung habe ich nicht.

    Das Problem ist ja: Man kann es nicht mal schnell ausprobieren. Es ist eine entweder-oder-Entscheidung und die gilt dann für immer. Und man weiß einfach nicht, wie es werden wird. Das macht mich fertig.

    Ich bin ziemlich ratlos und verzweifelt und wüsste so gern, ob es anderen Frauen auch so ging und ob sie mit der Entscheidung für das Kind dann klar kamen und es sich zum Guten gewendet hast, oder eben nicht.

    Wäre wirklich für jede Antwort dankbar!

    1. Hallo liebe Ana,

      das klingt nach einer sehr schwierigen und belastenden Situation. Wie gut, dass du dich ihr stellst und darüber nachdenkst, wie du einen guten Umgang finden kannst.

      Ganz wichtig finde ich, dass du bzw. ihr nicht alleine euren Weg gehen müsst. Wendet euch bitte an eine Schwangerenkonfliktberatungsstelle. Dort sitzen Menschen, die sich mit diesen Fragestellungen und Problemen sehr gut auskennen und dir und euch ganz sicher weiterhelfen können. Falls du nicht gemeinsam mit deinem Partner dorthin gehen möchtest oder kannst. Dann geh allein. Such dir bitte die Hilfe, die du jetzt brauchst.

      Liebe Grüße
      Nicole

  58. Vielen Dank für diesen Artikel. Es war einer der besten, welchen wir im Internet finden konnten.

  59. Ich bin einfach so „froh“, dass es vielen so geht wie mir. Bzw, dass es überhaupt Frauen gibt, die auch den Gedanken haben, komplett ohne Kinder zu leben. Momentan möchte ich keine Kinder, auch mein Partner nicht… Ich bin jetzt 34, aber was, wenn wir es irgendwann bereuen? Was, wenn in fünf Jahren mein Partner Kinder möchte, ich aber nicht… Oder eben andersrum.
    Meine Familie versteht meine Entscheidung nicht, was mich einfach nur wütend und traurig macht. Es wird von der Gesellschaft einfach erwartet, dass eine Frau Kinder zu kriegen hat… Die Gründe für seine Entscheidung werden einfach gar nicht hinterfragt, man bekommt nur schockierte Gesichter zu sehen.
    Früher wollte ich auf jeden Fall Kinder, dann wieder nicht, dann doch wieder und jetzt möchte ich wieder keine. Eigentlich war ich mir noch nie so sicher wie jetzt, dass ich keine Kinder haben möchte, aber dennoch ist da diese leise Stimme im Kopf, die mich fragt, ob man es nicht irgendwann betreut…
    Es ist einfach eine unglaublich schwierige Entscheidung, die für mich derzeit getroffen ist, aber wer weiß schon, was das schöne Leben noch so für einen bereit hält…

  60. ein wunderbarer Artikel, und ich fand mich auch in so vielen Kommentaren von euch wieder…
    ich habe jeden einzelnen euerer Kommentare gelesen und meine „Geschichte“ ist vielleicht Pipifax gegen manche von euren Erfahrungen.
    aber ich würde trotzdem alles für einen Rat oder eine Meinung von euch tun…

    Hi, ich bin Lisa, Einzelkind, 33 Jahre, eher introvertiert..

    in jungen Jahren habe ich mir nie eine Kinderschar gewünscht, aber zumindest 1 Kind hatte ich mir für eine perfekte Familie schon vorgestellt.
    Meinen Partner & und Seelenverwandten habe ich erst mit 27 kennen gelernt.
    (ich glaubte nicht mehr an die Liebe, da ich einige Enttäuschungen hinter mir hatte)
    er macht mich sehr glücklich, wir reisen überaus gerne, lieben Wein & gutes Essen,  gute Gespräche, sind beide Langschläfer, ein bisschen Sport, ein bisschen Wellness, genießen das Leben sozusagen in vollen Zügen und haben unser Nest vor 2 Jahren mit viel Liebe gekauft/gebaut!
    haben beide tolle Familien & Freunde (die hinter einen stehen) 

    desto mehr Jahre vergingen, desto weniger wurde der Kinderwunsch…
    im Gegenteil, mir wurde erst bewusst, dass ich mit Kindern nichts anfangen kann.
    Es strengte mich jedes Mal an, wenn Kinder meiner Freunde zu Besuch waren und erst die Babysprache..
    Obwohl man mir immer sagt, dass ich gut mit Kindern könne.. gut, in den seltensten Fällen finde ich sie auch mal süß!
    ich bin wie gesagt, eher introvertiert, brauche viel Ruhe und viel Zeit für mich und auch gleich mal überfordert, wenn zu viel los ist..
    (das habe ich vor allem beim Nestbau bemerkt, oder wenn zu viele Feiern anstehn,..)
    weiters kann ich mir ein Hausfrauenleben nicht vorstellen, ich koche nicht besonders gern, wenn dann nur am Wochenende mal…
    wir kochen eher zusammen, bzw. mein Freund (hoffentlich bald Mann) sogar mehr… 
    meinen Partner geht es ebenso was Kindesgefühle angeht, es erweckt absolut nichts in Ihn, wenn er ein Baby/Kind sieht.
    er sagte immer, wenn er die Entscheidung allein treffen müsste, würde er sich für ein Leben ohne Kind entscheiden…
    man muss dazu sagen, er handelt in allen Belangen wohl überlegt, durchdacht und weiß (im Gegensatz zu manch anderen) ganz genau, was es heißen würde, was wir aufgeben müssten, usw…
    mir wurde das erst in den letzten Jahren immer bewusster..
    er meint, viele machen es aus der Laune heraus, weil die Arbeit nervt und weil der Alltag eingekehrt wäre, doch mit Kindern kehrt der Alltag noch viel schneller ein u diesem Alltag kann man dann nicht mehr entfliehen…
    wir sind in vielen Dingen so gleich, viele Gemeinsamkeiten, beide Einzelkinder, vielleicht haben wir auch eine Spur gesunden Egoismus (ich versuchs zumindest, auch wenn es nicht immer klappt) 
    ich hätte am meisten Angst, unsere tolle Partnerschaft für das Elterndasein aufzugeben bzw. es hinten anzustellen, denn es ist danach nichts mehr, wie es vorher war..

    von ein paar Freundinnen weiß ich sogar, sie würden sich in einem neuem Leben gegen Kinder entscheiden! (HUT AB VOR IHRER EHRLICHKEIT)

    doch ein kleiner Teil, sagt mir,  was wäre wenn… 
    ein kleines Wesen aus uns beiden… muss doch auch unendlich stolz machen ?
    die Neugier ?
    vielleicht gibt es mehr mir als gedacht? vl ist es der Stress/Erschöpung wert?
    vielleicht wäre mein Partner ein ziemlich guter Paps – das denke ich nämlich wirklich.. 
    … mal mitreden bzw. mitfühlen zu können, da das Thema einfach so präsent ist 
    klar hab ich noch ein paar Jahre Zeit, aber die Zeit rennt und…
    .. ich würde gerne eure Meinung zu meiner Situation hören…
    fühlt jemand so ähnlich ?
    glaubt ihr, ich sollte die Neugier ignorieren?

    1. Hallo Lisa,

      du fragst nach einem Rat oder einer Meinung. Ob es anderen ähnlich geht. Ob jemand anderes meint, ob du deine Neugier ignorieren sollst.

      Es tut meist gut, von anderen zu hören, dass es ihnen ähnlich geht. Wir fühlen uns weniger allein und wir erhoffen uns von den Ratschlägen anderer, dass sie uns helfen, eine Entscheidung zu treffen.

      Leider ist das jedoch oft eine vergebliche Hoffnung. Denn selbst, wenn dir jemand rät. Wenn jemand sagen würde: Ja, du solltest deine Neugier ignorieren. Oder auch sagt: Nein, höre unbedingt auf deine Neugier. Wie hilft dir dieser Rat bei deiner Entscheidung?

      Meiner Erfahrung nach helfen Ratschläge und Meinungen anderer in den allermeisten Fällen kaum weiter. Gerade, wenn es um eine zutiefst persönliche Entscheidung wie diese geht.

      Was aber hilft: Finde heraus, welche Entscheidung zu DIR und zu DEINER Persönlichkeit passt. Viele der Tipps aus diesem Artikel können dir dabei helfen. Und falls du magst, können wir auch gern mal miteinander darüber sprechen. So ein Gespräch ist kostenlos. Du brauchst nur ein bisschen Zeit und Mut. Am Ende bist du schlauer und weißt vor allem, wie du zu deiner ganz persönlichen Entscheidung kommen kannst. Sodass du dich auf die Zukunft freuen kannst. Egal, für was du dich entscheidest. Ob du die nächsten Schritte dann alleine gehst oder mit mir an deiner Seite, kannst du dann später ganz in Ruhe entscheiden. Wenn du magst, schreib mir einfach an kontakt(at)nicolealps.de.

      Ich wünsch dir, dass du zu der Entscheidung findest, die für dich ganz persönlich passt.

      Viele Grüße
      Nicole

  61. Vielen Dank für die vielen Ideen! Ich werde diesen ausführlichen Artikel ganz sicher in der nächsten Zeit in Ruhe für mich durcharbeiten. In meinem Kopf ist gerade Chaos und ich will einfach nicht die falsche Entscheidung für mein Leben treffen.

    Ich habe erst eine sehr lange Beziehung mit einem lieben Menschen hinter mir, mit dem ich am Ende jedoch beziehungsmäßig einfach nicht richtig zusammengepasst habe. Am Ende haben wir uns getrennt, u.a., weil er unbedingt Vater werden möchte und ich immer noch nicht wusste, ob ich je Kinder will. Das war nicht der einzige Trennungsgrund, aber es wäre auch unfair gewesen, ihn ewig hinzuhalten und ihm damit die Chance zu nehmen, eine bessere Partnerin zu finden und Kinder zu haben.

    Nun, jedenfalls: jetzt habe ich seit einigen Monaten einen neuen Partner und bin mir sicher, dass es diesmal richtig toll passt. Er hat sich selbst nicht auf „Kinder ja oder nein“ festgelegt und findet, dass ich als Frau ohnehin die Hauptentscheidung treffen können sollte. Er ist mit mir auch so glücklich, aber ich glaube, dass er es schon schön finden würde, wenn wir vll doch irgendwann schwanger werden. Und das seltsame ist: bei ihm habe ich wesentlich weniger Panik bei dem Gedanken, plötzlich schwanger zu sein – weil ich mich bei ihm sehr geborgen fühle und weiß, dass er ein unglaublich toller Vater wäre. Trotzdem bleiben natürlich die Grundängste (ob ich eine gute Mutter wäre, etc).

    Als Frau hat man nun mal die biologische Uhr, die tickt und meine Frauenärztin meinte auch, dass man mittlerweile weiß, dass manche Frauen sogar schon Mitte 30 in die Wechseljahre kommen. Uff. Heißt, irgendwann sollte man sich dann doch langsam seiner Entscheidung sicher sein. Ich dachte bisher, dass ich definitiv keine Kinder will, aber wenn man 30 wird, dann macht man sich natürlich schon so seine Gedanken.

    Jetzt fühle ich mich auch fast ein wenig „schuldig“, weil ich plötzlich ernsthaft anfange, den Gedanken in Erwägung zu ziehen, nachdem mein Expartner so lange schon Kinder wollte…macht mich das nun zu einem schlechten Menschen, wenn ich plötzlich nun doch mit dem Gedanken spiele und es mir mit meinen neuen Partner potenziell vorstellen könnte?

  62. Bei mir ist es so, dass ich mit Ende 20 durch eine Bauchspiegelung erfuhr, dass ich nur einen entwickelten Eierstock habe.
    War das Kinderkriegen bei mir und meinem Partner vorher ein Thema, das wir vor uns herschoben und sagten: „Irgendwann, aber jetzt noch nicht!“, so geriet ich nun regelrecht in Panik.
    Da ich bei der OP auch noch eine Thrombose erlitten hatte, setzte ich die Pille ab und wir warfen nach einem Jahr „Misserfolg“ die volle Kinderwunsch-Maschine in Gang…
    Da kam auch noch heraus, dass mein Mann schlechte Werte hatte…
    Es war die schlimmste Zeit meines Lebens, ich war noch nie so depressiv und hatte solche Angst davor, nie Mutter sein zu können…
    Heute haben wir den Kinderwunsch tatsächlich ad acta gelegt und ich sehe auch viele Vorteile, denn Kinder sinnstiftend und erfolgreich großzuziehen, ist meiner Meinung nach sehr, sehr schwer geworden (arbeite selbst als Lehrerin).

  63. Danke für diesen Artikel und die Kommentare. Auch ich bin mitten in diesem Entscheidungsprozess und wünsche mir manchmal ein Orakel, um eine Antwort zu erhalten. Wie ist es möglich, zu einer Frage so viele unterschiedliche Stimmen und Anteile im Innern zu hören? Was sind meine innersten Anteile und was sind soziale Prägungen, Rollenvorstellungen oder der Glaube, eine „richtige Frau“ muss Mutter sein?
    Den richtigen Mann in meinem Leben habe ich, er ist ein wunderbarer Partner und fürsorglicher Vater, der bereits eine fünfjährige Tochter hat. Die Tochter kenne ich, seit sie ein Kleinkind ist und habe sie vom ersten Augenblick an ins Herz geschlossen. Wir erleben viele familienähnliche Momente zu Dritt, die unglaublich schön sind. Und doch ist sie nicht meine Tochter, weder biologisch, noch gesetzlich.
    Mein Partner ist offen dafür, noch einmal ein Kind zu bekommen, doch er hat auch einen realistischen Blick darauf, welche Belastungen und Herausforderungen damit einhergehen.
    Ich wäre sicherlich eine Mutter, mit hohen Anforderungen an sich selbst und mit dem Ideal, dem Kind in jedem Moment bedingungslose Liebe, Zuwendung und Aufmerksamkeit zu schenken.
    Gleichzeitig bin ich ein Mensch, der Zeit für mich selbst wie die Luft zum Atmen braucht. Um in Kontakt und Beziehung sein zu können, brauche ich immer wieder die Stille und den Rückzug aus der Reizüberflutung. Mein Partner hat einen guten Weg gefunden, damit umzugehen, doch ich weiss, dass dies in einem Familiensetting so nicht mehr möglich wäre.
    Dieses ständige involviert-sein, bezogen-sein ist, was ich am meisten fürchte. Und die Schuldgefühle, wenn ich dem nicht entsprechen kann.
    Natürlich helfen die Hormone, der Mutterinstinkt. Das sehe ich bei meiner Schwester, doch sie sagt auch ohne zu beschönigen: Ein Kind zu haben ist die existenziellste Erfahrung, die ich je gemacht habe. Ich sehe ihre unendliche Mutterliebe, doch auch, wie sie an ihre Grenzen kommt und wie die Beziehung zu ihrem Mann unter Schlaflosigkeit und Erschöpfung erodiert. Ihr Baby ist allerliebst, ich bin verzückt, doch spüre auch, wie rasch es mich erschöpft und wie froh ich bin, mich nach einigen Stunden wieder rausnehmen zu können.
    Mit der Tochter meines Partners klappt das schon besser und ich bin froh, ist sie zunehmend selbstständig.
    Ich erlebe Momente mit Kindern als unvergleichlich intensiv, originell und tief herzberührend.
    Gleichzeitig sehne ich mich in keiner Weise nach der körperlichen Erfahrung von Schwangerschaft, Geburt oder ein Baby zu stillen.
    Interessanterweise gibt es sehr dogmatische Stimmen in meinem Innern, die mir sagen, dass ich das müsste. Dass Muttersein die höchste Erfüllung für eine Frau ist und jede kinderlose Frau ihr Zustand dereinst schwer bereuen wird. So viel zu meinen Glaubenssätzen. 🙂
    Ich habe das Glück, mich sehr offen über das Thema austauschen zu können und habe auch therapeutische Unterstützung. Doch es ist eine Entscheidung wie keine Zweite, kaum ein Weg scheidet das Leben so sehr wie sie.
    Wofür ich dankbar bin ist, dass ich von wunderbaren, liebevollen Menschen umgeben bin und dass ich weiss, dass Kinder so oder so eine Rolle in meinem Leben spielen werden. Mütterlich zu sein ist für mich nicht exklusiv an eigenen Nachwuchs gebunden. Und ich weiss ebenso, dass das Empfinden von Mangel und Fülle sehr viel mit meiner inneren Haltung zum Leben zu tun haben.
    Für mich ist dieser Prozess darum auch ein spiritueller Weg, auf dem es so viel zu entdecken und lernen gibt… Und ich bin froh, dass ich mich mit all meinen Emotionen darauf einlassen und ihn erfahren kann.

  64. Liebe Nicole, ich möchte mich sehr für diesen Blog bedanken, den ich mir schon mehrmals durchgelesen habe!
    Auch den ganzen lieben Kommentatoren unter diesem Blog. All das hat zum Nachdenken und abwägen inspiriert.
    Nun möchte auch ich etwas dazu sagen. Vielleicht helfen meine Gedanken wiederum einem anderen Leser.

    Ich bin 35 Jahre alt und mein Mann 41.
    Wir kennen uns erst ein paar Jahre, aber es ist als würden wir uns schon immer kennen. Wir sind beide hochsensibel und haben ein sehr tiefes, hochwertiges Miteinander auf den verschiedenen Ebenen.
    Eigentlich habe ich in meinem Leben nie Kinder gesehen, auch wenn ich Kinder liebe, und sie mich. Schon immer. Als Älteste Schwester mit 3 Geschwistern liegt’s schon mit im Blut.
    Dann kam so ein Sog auf: beinah jede Freundin, jede Bekannte in meinem Alter hat fast kein anderes Thema mehr. Kinder, Babys, Kinder…
    Ich hatte das Gefühl, an einem Bahngleis zu stehen, und alle steigen in den Zug ein. Die Bahnhofsuhr läuft vor meinen Augen ab, und da kam plötzlich diese Unruhe in mir hoch…noch könnte ich auf den Zug aufspringen, noch würde es gehen…und während alle einfach nur in diesen Zug steigen, hatte ich plötzlich das Gefühl mitmachen zu müssen, weil’s eben jetzt noch geht. Dieser große Reiz, jetzt geht’s noch…das hat mich die letzten Wochen irre gemacht.
    Vor lauter Zug-Zwang wusste ich nicht mehr genau, was ich denn nun eigentlich möchte. Verpassen möchte ich nichts.
    Das ist mir klar.
    Und dann schau ich auf diese unglaubliche Beziehung zu diesem Mann, den ich geheiratet habe, voller Liebe, voller Glück. Das war’s, was ich immer wollte: Ein Mann vom selben Stern. Und es ist ein seltenes Glück, SO sehr mit jemandem verbunden zu sein, wie wir es sind.
    Und sollte es trotz Verhütung je passieren, waren wir bestimmt tolle Eltern.
    Aber wir sind ein außergewöhnliches Paar. Um uns herum ist ein ganz tolles Flair, überall wo wir sind, fällt dieses schöne, besondere auf, das uns beide umgibt.
    Wir sind optisch Durchschnittstypen, aber dieses zauberhafte, was uns umgibt, sieht fast jeder Mensch.
    Das ist etwas, das wir beide nicht eintauschen wollen. Diese tiefe Ruhe, in der unsere beiden Herzen in Frieden ruhen…da soll eigentlich kein weiter Mensch Unruhe reinbringen.
    Und wäre es der liebste Mensch auf Erden…am allerliebsten möchten wir ohne weitere Stressfaktoren in unserem Glück und Frieden schweben.

    Eine Sache gab es noch, in diesem Blog, die mich besonders lange beschäftigt hat.

    Die einfache Frage: Will ich Mutter werden?

    Ich habe mich oft in letzter Zeit gefragt, ob ich Kinder haben möchte. Und plötzlich konnte ich mir das in manchen Fantasie Sequenzen vorstellen.
    Aber Mutter sein…wieder emotional der Anker für jemanden sein…Nein.
    Es überraschte mich selbst, aber NEIN.
    Ich habe zu viele Jahre meines Lebens anderen geschenkt, mich fast komplett verheizt für andere, weil ich es nicht besser wusste…und nun möchte ich Mal bekommen. Nicht immer nur geben.
    Und Kinder nehmen viel. Das was sie geben soll unbeschreiblich sein.
    Aber nicht selten nehmen sie mindestens genauso viel, aufs ganze Leben gerechnet.

    Ich werde mich immer über Kinder von Freunden freuen, ich werde Kinder immer lieben. Immer diese Künstlerpuppen fertigen die wie echte Neugeborene aussehen…und mir auch weiterhin nie wünschen, dass sie echt wären.
    Kinder sind ein Geschenk.
    Mein Mann ist mein Geschenk.
    Es ist voll toll, kinderfrei zu sein.
    Und wenn ich tatsächlich keine Kinder bekomme in diesem Leben, dann hab ich aber auf jeden Fall meine innere Mitte gefunden.
    Und die…kann man sich nur ganz alleine geben.

  65. Ich würde gerne einen Rat abgeben, auch wenn ich nicht alle Kommentare gelesen habe.

    Umso länger ihr grübelt, umso mehr kommt ihr in ein Labyrinth und findet keine befriedigende Lösung.

    Es gibt ein Lebensmotto: tue nichts, was du bereuen könntest, bereue nichts, was du getan hast. Aber gerade bei einem Leben mit, oder ohne Kindern klappt das nicht. (Außer bei so ein paar ganz seltsam glücklichen Menschen).

    Jede Mutter fragt sich irgendwann: Was wäre wenn? Wenn sie keine Kinder hätte? Und jede kinderlose Frau fragt sich irgendwann: Was wäre wenn? Wenn sie damals Kinder bekommen hätte?

    Also ist der erste Satz des Mottos falsch, wir Menschen werden immer etwas machen, was man bereuen KÖNNTE. Doch dann kommt die zweite Hälfte des Mottos. Bereut nichts was ihr getan habt! Ändern lässt sich die Vergangenheit sowieso nicht mehr, warum sich also in der Gegenwart damit belasten?

    Also: trefft eine Entscheidung! Sie wird nicht falsch sein. Und lebt dann damit! Natürlich wird die Entscheidung negative Konsequenzen haben, aber auch positive!

    Für diejenigen, die ihr selbstständiges Leben als Erwachsene lieben und zu Kindern tendieren, aber Angst haben „alles aufzugeben“: ihr müsst keine „klassischen“ Mütter oder Väter werden, deren einziger Sinn die Elternschaft ist und die durch ihre Kinder leben. Unterwirft euch nicht dem heutigen Druck „perfekte“ Eltern sein zu müssen. Ist eh totaler Quatsch. Kinder können ruhig die zweite Geige spielen und trotzdem liebend erzogen werden.

    Speziell an Frauen: wenn euer Mann Kinder will, aber ihr wollt keine Hausfrau werden, dann denkt an die Gleichberechtigung! Dann soll MANN Teilzeit arbeiten gehen und den Haushalt schmeißen. Vielleicht möchte er das ja sogar?

    An die End-dreiziger, die nicht zu Kindern tendieren, aber Angst haben „im Alter alleine zu sein“: das werdet ihr sowieso sein. Ihr freut euch auf Enkel? Wenn ihr mit 40 Eltern werdet und eure Kinder auch, dann seid ihr als Großeltern 80. Da kann man sich sowieso nicht mehr richtig um kleine Kinder kümmern. Und vielleicht werdet ihr mit 70 schon alt und taddrig sein, sollen sich dann eure 30 jährigen Kinder, die ihr junges Leben genießen wollen, um euch kümmern? Nein. Wenn ihr mit Ende 30 als selbstständige Erwachsene zufrieden seid, dann braucht ihr auch mit 50, 60 70.. keine Kinder.

    Und wenn ihr euch an ein paar Tagen Kinder wünscht, aber eigentlich gar keine wollt -> die Gedanken könnten zyklusbedingt durch Hormone beeinflusst werden.

    Zusammengefasst mein Rat: die obigen Tipps sind super. Aber setzt euch selbst einen zeitlichen Rahmen, bis wann ihr eine Entscheidung treffen müsst. Denkt nach, ja, aber „macht euch keinen Kopf“. Wenn ihr dann „nur“ eine Tendenz habt, ist doch super! Eine Tendenz reicht! Tendenz heißt, ihr habt immer noch Angst, aber bis zu einem gewissen Grad ist Angst okay.

    Und wenn ihr nach Ablauf der Zeit noch ratloser seid als am Anfang, dann empfehle ich euch eine Therapie. Bei einem gebrochenen Bein geht man auch zum Arzt, warum also nicht auch, wenn man psychische „Probleme“ hat.

    Ich selbst bin bald 33 und kinderlos. Ich GLAUBE ich will Kinder und ich habe mir einen zeitlichen Rahmen von einem Jahr gestellt. Sollte ich nächstes Jahr noch an diesen Blog denken, werde ich berichten 😉

  66. Hallo Nicole,
    Am liebsten würde ich dir einen Blumenstrauß schicken, denn ich habe dir unglaublich viel zu verdanken. Als ich vor ein paar Jahren ins Alter kam, indem man sich ernsthaft überlegen sollte, ob man noch Kinder bekommen möchte, war ich sehr verzweifelt, weil ich es einfach nicht wusste und nicht wusste wie ich das entscheiden soll. Andere Kinder und Eltern haben mich abgeschreckt und ich war auch nicht sicher, wie mein Partner als Vater sein würde. Ich habe mich geschämt für diese Gefühle, da es normal schien dass alle Kinder wollen und keinen Hauch von Zweifel haben (wenn man drüber spricht merkt man plötzlich, dass man nicht allein ist, aber es ist ein Tabuthema). Ich musste das Problem erstmal erkennen, dann habe ich damals auch keine Literatur zum Thema gefunden oder wusste nicht wie ich das Problem benennen soll. Dann bin ich auf diese Seite gestoßen (und habe sie schon 1000mal weiter empfohlen ). Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich die Fragen auf dem Balkon beantwortet habe. Danach war für mich ganz klar: ich möchte Mutter sein, es sind eigentlich „nur“ Ängste und Glaubenssätze, die mich so verunsichern. Wir haben uns entschieden ein Kind zu bekommen. Mein Sohn ist nun 2 Jahre alt und ich bin sehr froh, diese Entscheidung getroffen zu haben. Nun zweifle ich zwar manchmal, ob ich alles gut hin bekomme, wenn er älter wird, aber ich habe es auch in der Vergangenheit geschafft 🙂 ich denke oft an diesen Artikel und erzähle, wie dankbar ich bin. Vielleicht wäre ich heute kinderlos (was genauso gut wäre), aber so konnte ich zumindest eine bewusste Entscheidung treffen. Denn ich war genauso am zweifeln, ob ein Kinderloses Leben das richtige ist. Ich finde es toll, dass du beide Szenarien gleichwertig einbeziehst. Und dass du dieses Tabuthema thematisierst. Ich kann dir gar nicht genug danken! ❤️ für mich war es definitiv die richtige Entscheidung und ich hätte nicht gedacht, dass ich hier mal so etwas schreiben würde.

  67. Hallo!
    Ich bin 35 und – ungeplant – in der 7.Woche schwanger. Es war ein Schock und seit der Nachricht bin ich wie versteinert. Mein Verlobter – wir heiraten im März – wollte nie Kinder, ich hatte nie ein aktives Bedürfnis danach.
    Erst hieß es im Juni, dass ich keine Kinder bekommen kann aufgrund des PCOS, das nicht weiter behandelt wurde. Diese Botschaft machte mich aber eigentlich gar nicht mal so traurig.
    Und jetzt steh ich da. Mein Partner kann es sich unter keinen Umständen vorstellen, ein Kind zu haben – er wird für mich funktionieren, meinte er, aber es wird hart, v.a. bis zur Geburt. Ich weiß nicht ob ich abtreiben soll oder nicht. Ich habe weder ein konkretes Gefühl noch dagegen. Ich war bereits bei der Schwangerschaftskonfliktberatung, die hat mir aber nicht wirklich weitergeholfen.
    LG Verena

  68. Ich brauche ihre Hilfe bekomme ich noch zwei Kinder ich möchte wissen ob ich mit dem richtigen Mann zusammen bin ich möchte ein ändern Männlich möchte weg ich brauche einen Job bitte helfen sie mir

  69. Ich brauche ihre Hilfe ich möchte meine Tochter und mein Sohn wieder zurück haben und ob ich noch einmal schwanger werden kann und ob ich einen Job bekomme bitte z helfen sie mir das ich vom Partner weg komme

  70. Joelle und Tanja, es würde mich interessieren, ob ihr euch mittlerweile für oder gegen ein Kind entschieden habt.

  71. Seit ich bei meinem Freund kennengelrnt hab wie toll ein Papa mit seinen Kindern umgehen kann, wollte ich auch eins mit ihm. Mehr als eine Bonusmama sein. Er hatte das aber 2 Mal durch und wollte nicht von vorn beginnen. Verständlich. Ich wollte mit Social Freezing starten und mir einen Plan B erkaufen und wurde schwanger. Mit 36. Ist das Schicksal fragte ich mich. „wenn du erstmal schwanger bist, wird er sich freuen“, haben immer alle gesagt. Tja. Dem war nicht so. Aus seiner totaler Ablehnung und Panik wurde Zusicherung alles mit mir zu schaffen. Er will es nicht, aber wir schaffen es gemeinsam, wenn ich es denn will.
    Aber ich fühle es nicht mehr. Ich wollte eine Familie mit ihm. Glücklich sein, Liebe und Lachen, wie mit den beiden großen Kindern. Aber ein Leben mit einem „dann ist es halt so“ Kind, war nie mein Plan. Weder kann ich ihm das antun gegen seine innersten Wünsche, noch will ich ein Leben führen, das ein einziger Kompromiss ist, bei dem evtl immer Vorwürfe mitschwingen. Er sagt das wird so nicht sein, wir werden glücklich sein. Und trotzdem fühle ich es nicht mehr. Vllt sind es die Hormone. Vllt werde ich bereuen. Die Angst ist groß.
    Diese Seite gibt mir viele Denkanstöße. Noch habe ich mich nicht entschieden, wie es weitergeht, habe aber alle Vorbereitungen getroffen. Aber ich spüre den endlosen Druck das Falsche zu tun, den so viele hier beschreiben. Ich hoffe allen Frauen geht es gut und sie haben die für sich gut anfühlende Entscheidung getroffen.

  72. Ich bin Ende 40 und lese schon den ganzen Tag diesen Artikel und Antworten. Ich war heute mit meinem Mann, der etwas jünger ist als ich, bei meiner Frauenärztin. Ich hatte einen Vorsorgetermin und habe ihn einfach zur Kinderwunschberatung mitgenommen, da er sich ein Kind wünscht. Wir setzen uns immer wieder mit dem Thema auseinander – ich habe auch schon vor Jahren Eizellen einfrieren lassen, um ggf. nicht zu verpassen. Meine Historie dazu ist schon etwas komplizierter, aber für viele hier nachvollziehbar. Mit Mitte 20 habe ich ungeplant ein Kind bekommen mit meinem damaligen Partner, dass allerdings eine schwere Behinderung hat. Eigentlich wollte ich keine Kinder, habe mir aber schon vorher überlegt, was ich mache, wenn ich schwanger bin. Für mich war klar, dass ich das Kind behalten würde, nach dem Motte, dann hat das so sein sollen. Das ist auch für mich bis heute okay, da ich ja eine Entscheidung schon vor der Schwangerschaft gefällt habe. Mein Ex-Partner hat mich aber mit vielen Dingen alleine gelassen, so dass ich übermäßig viel Verantwortung getragen habe und auch immer noch trage. Vor ein paar Jahren habe ich meinen Mann kennen gelernt und gesagt, dass ich noch gerne ein Kind hätte. Ich war mir aber nichts so bewusst, warum ich das gesagt habe. Ich habe mir damit so Typen vom Hals gehalten, die ehe nichts festes wollten. Ein wenig habe ich das vielleicht auch gemeint, weil ich ja meine biologische Uhr ticken hörte. Am Anfang hätte ich es mit meinem Mann, obwohl wir nicht zusammen lebten es ein paar mal auch darauf ankommen gelassen, aber er war sich noch nicht sicher. Dann haben wir vorsichtshalber Eizellen von mir einfrieren lassen mit Anfang 40. Innerlich widerstrebte mir das sehr – habe es aber trotzdem getan. Über ein Jahr später war ich dann spontan schwanger (ich hatte es nicht wirklich geplant) und bekam Depressionen – etwas, dass ich bis dahin nicht kannte. Ich habe mich nur einem Freund mitgeteilt und bin zur Schwangerschaftsberatung gegangen. Bevor ich wusste, dass ich schwanger bin wollte ich meinen Job kündigen und mit meinem Mann einfach so Schluss machen. Die Hormone haben mir sehr übel mitgespielt. Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass es so schlimm war, dass ich nicht wirklich traurig war, als es einfach in der 12 SSW nicht mehr weiter wuchs. Erst dann habe ich meinem Mann gestanden, dass ich schwanger war. Er hat mich dann bei den weiteren Schritten begleitet. Vor ein paar Wochen bekam dann dieser gute Freund von mir ein Kind (mit Unterstützung). Da keimte dann wieder die Frage auf, will ich noch ein Kind oder nicht. Ich habe dann angefangen viel zu lesen, wie viele hier auch. Mein Mann hat sich damit leider viel zu spät auseinandergesetzt (was noch geht und was nicht). Diesen Artikel fand ich aber besonders gut, da er nicht in eine Richtung drängt oder bevorzugt. Jetzt habe ich allerdings einen längeren Glaubenssatz bzw. Theorie für mich daraus entwickelt, der bzw. die die Frage an sich „will ich ein Kind oder nicht“ in Frage stellt. Für mich ist der Kinderwunsch eine Erfindung, seit dem es die Möglichkeit gibt, Kinder zu verhüten (oder ggf. auch keine bekommen zu können). Ich glaube, dass der Mensch nicht ausreichend damit ausgestattet ist, darüber zu entscheiden, da er das erst seit es Verhütungsmethoden gibt muss bzw. kann oder teilweise die Chance hat, Unfruchtbarkeit zu überwinden. Die Natur hat da sogar noch ihre Tricks eingebaut (Hormone und Lust), damit man sich teilweise auf so etwas einlässt. Die Menschen vor 100 Jahren mussten sich diese Frage gar nicht stellen. Deshalb wundert es mich nicht mehr, dass ich keinen Kinderwunsch habe. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich ein Kind haben sollte, damit ich später nicht alleine bin, oder weil das alle in meinem Bekanntenkreis haben, oder damit ich mich als Frau fühle oder mir später etwas fehlen könnte, oder weil es jetzt der richtige Zeitpunkt ist, bevor es zu spät ist. Wenn man sich die Argumente für Kinder anschaut, sind die nicht weniger egoistisch, als die Argumente, die Menschen anbringen, wenn sie sich gegen ein Kind entscheiden. Ich persönlich habe aus dem Artikel trotzdem viel für mich gezogen und gewonnen. So könnte ich sagen, ja, ich kann mir noch ein Kind vorstellen, „wenn es passiert“. Wenn es passiert ist es gut und wenn nicht ist es auch gut. Mein Mann und ich werden uns nochmal beraten lassen, ich werde schauen, dass ich meine Bedürfnisse klarer meinem Mann gegenüber kommuniziere, mit ihm noch weiter über einzelne Punkte austausche und gebe zu bedenken, dass Männer sich mit Kinderwunsch häufiger nicht ausreichend von alleine informieren.

    Ich für mich würde die Frage umformulieren: Kann ich mir ein Leben mit eigenen Kindern vorstellen oder stelle ich mir mein Leben ohne eigene Kinder vor? Wenn man sich mit der Frage schon früher beschäftigt, dann hat man eventuell auch eine kleine Hilfe, wenn es einem unbeabsichtigt erwischt.

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